Die luxemburgischen Ärzte treffen ihre Vorbereitungen

Kürzlich überbrachten wir die Nachricht, dass der kleinste Beneluxstaat in einem Rekordtempo seinen Rückstand bei der Erhältlichkeit von Marihuana aufgeholt hat und parallel zum medizinischen Programm auch an der Legalisierung arbeitet. Bei Ersterem kann Luxemburg bereits nach einem dreiviertel Jahr beachtliche Ergebnisse vorweisen. Das Programm für medizinisches Cannabis trat im Juli 2018 für eine dreijährige Probephase in Kraft, bezog aber anfangs nur eine geringe Zahl von PatientInnen ein. Nach dem Gesetz können ÄrztInnen nun bei den folgenden Krankheiten medizinisches Cannabis, Öl, Tinkturen oder Sprays verschreiben: Alzheimer, mit einer Chemotherapie behandelten Tumorerkrankungen, Multiple Sklerose, chronischen Schmerzen sowie Erkrankungen, die mit Muskelkrämpfen oder epileptischen Anfällen einhergehen. Neurologen, Onkologen und Internisten können nun Rezepte über Cannabis ausstellen. Ein Vertreter der luxemburgischen Christlich Sozialen Volkspartei stellte auf einer Parlamentssitzung im April dem Gesundheitsminister die Frage, welche Erfolge das medizinische Cannabisprogramm in den letzten neun Monaten vorweisen könne. Der Minister antwortete, dass gegenwärtig 250 ÄrztInnen, zwei Drittel der Hausärzte also, berechtigt seien, Cannabis zu verschreiben. Bis April erhielten 120 PatientInnen medizinisches Cannabis auf Rezept, bei einer Einwohnerzahl von einer halben Million ein durchaus akzeptabler Wert. Verschrieben wurden in diesem Zeitraum 7 Kilogramm Blüten. In Zukunft werden allerdings Öle eine größere Rolle spielen. Momentan können diese aufgrund logistischer Schwierigkeiten nicht verschrieben werden, doch bis spätestens zum Jahresende meint man, das in den Griff zu bekommen. Das Programm wird am Ende der Testphase evaluiert und dann seine endgültige Form erhalten.

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