Europäischer Hanf darf mehr THC enthalten

Auf europäischer Ebene ist eine geringe Erhöhung der zulässigen Höchstgrenze von THC im Industriehanf zu erwarten. Man ist der Meinung, dass 1 % THC das risikofreie Maximum darstellt, wahrscheinlicher jedoch ist eine Anhebung von gegenwärtig 0,2 % auf 0,3 %. Dieser Vorschlag wird dem Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Europäischen Parlaments nächstes Jahr zur Beratung vorgelegt und eine Entscheidung dürfte wohl 2021 fallen. 0,3 % THC würden zwar nur eine Rückkehr zur Situation vor 1999 bedeuten und wäre kein echter Fortschritt, obwohl damit unbestreitbar die Skala der zum Anbau freigegebenen Hanfsorten erweitert wird. Eine Erhöhung auf den Maximalwert von 1 % THC wäre ein wahrer Fortschritt. Damit wäre das Hanf jedoch noch nicht als Freizeitdroge nutzbar. Genau das hat man in der Schweiz erkannt und 1 % als Grenzwert festgesetzt und damit im Vergleich zu den EU-Mitgliedstaaten einen größeren Spielraum gewährt. Bei der Herstellung von CBD-Öl und bei den legalen CBD-haltigen Blüten, die sich in den vergangenen Jahren international verbreitet haben, ergeben sich dadurch deutliche Marktvorteile. Dieser höhere Grenzwert erklärt teilweise auch, warum die Schweiz, trotz ihres kleinen Territoriums, mit 600 CBD-Produzenten die Spitzenposition in Europa einnimmt. Das Europäische Parlament muss nun über eine Vielzahl von Hanfprodukten, angefangen von Lebensmitteln über Kleidung und Kosmetika hin zu medizinischen Produkten, entscheiden. Es steht außer Zweifel, dass alle Länder der Europäischen Union davon profitieren würden, wenn beim Industriehanf dem Vorbild der Schweiz gefolgt würde.

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