Medical Cannabis wird in Österreich salonfähig

Kommentar des Hanf-Instituts

Wir befinden uns im Jahr 2018 – und plötzlich sind alle Befürchtungen einer rückschrittlichen Cannabispolitik in Österreich wie weggeblasen. Was bisher noch undenkbar erschien, ist jetzt offizielles Thema in allen Parteien. Ein einstimmiges Ersuchen an Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein, die Zulassung des Vertriebs von Medizinalhanfblüten durch die Apotheken bis 1. Jänner 2019 zu prüfen, mag zwar nicht sofort einen Verkaufsstart ermöglichen, die in dieser Zeit stattfindenden internationalen Schritte lassen aber jetzt schon eine positive Ausrichtung dieses Berichts erwarten.

Neben länderspezifischen Liberalisierungsmaßnahmen – so wird jetzt auch Portugal Medical Cannabis legalisieren – wird vor allem eine für Dezember 2018 angekündigte erstmalige Neuuntersuchung von Cannabis nach mehr als 80 Jahren durch die Vereinten Nationen mit Spannung erwartet. Hier ist wohl die Empfehlung zu erwarten, dass die einzelnen Staaten den legalen Zugang zur Heilpflanze Hanf für PatientInnen ermöglichen sollen.

Diese positive Erwartung wird von mittlerweile über 17.000 medizinischen Studien zur Heilpflanze Hanf getragen sowie von den fast durchweg positiven Erfahrungsberichten aus den fast 40 Staaten, in denen PatientInnen schon legal Medical Cannabis verwenden können.

 

Alle Erfahrungen, die mit der Legalisierung von Cannabis als Heilmittel – insbesondere in den USA – gemacht wurden, beweisen, dass alle anfänglichen Befürchtungen unbegründet waren, ja dass teilweise sogar das Gegenteil passierte.

In Colorado reduzierten sich seit der Legalisierung die allgemeine Kriminalität, tödliche Autounfälle, der Alkoholkonsum in der Bevölkerung und der Drogenkonsum bei Minderjährigen. Gleichzeitig spült die regulierte Branche Hunderte Millionen Dollar in das Budget und hat bisher über 40.000 Arbeitsplätze allein in Colorado geschaffen. In den USA ist die Cannabisindustrie mittlerweile seit drei Jahren die am stärksten wachsende Branche überhaupt.

Aus Sicht des Hanf-Instituts sind durch eine Legalisierung von Cannabis allein als Heilmittel enorme Einsparungen und Steuereinnahmen im Millionenbereich möglich.

Im Sinne einer bürgernahen Politik für die schwächste Gruppe in unserer Gesellschaft, den Kranken, setzen wir uns für den Einsatz von natürlichem Cannabis als Heilmittel ein.

Heilpflanze Hanf ist keine Chemikalie

Im mittlerweile jahrzehntelangen Trend zur Natur und zu biologischer Lebensweise blüht auch der Medizinalhanf ungeachtet der Gesetzeslage zu seiner früheren Strahlkraft auf. Die Gesellschaft hat längst erkannt, dass Produkte aus den Pharmaküchen praktisch ausnahmslos zu schweren Nebenwirkungen führen können – die ironischerweise oft durch Medical Cannabis gelindert werden!

Nachdem die bisherige Cannabispolitik seit der Erkenntnis, dass Hanf über 500 (ungiftige!) Wirkstoffe enthält, vor allem durch die Bemühungen der Pharmaindustrie in eine Umstilisierung der ältesten Heilpflanze der Welt zu einer Chemikalie zu münden drohte, muss hier eine Rückbesinnung stattfinden. Dies muss aber auch zu vernünftigen Kosten möglich sein. Das deutsche Modell erweist sich in Europa mit Grammpreisen von 24 Euro und Versorgungsengpässen als nicht ideal. In Großbritannien errechnete der UK Cannabis Social Club einen “Fair-Trade“-Preis von rund fünf Euro je Gramm.

Hanf wird seit über 3.000 Jahren erfolgreich als vielfältiges Hausmittel bei unzähligen Krankheiten und Schmerzen angewendet.

So soll es auch so bald wie möglich und für die nächsten 3.000 Jahre wieder sein.

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