Arzneimittel – Veränderungen in Italien

Während die Presse im März in Verbindung mit Italien viel Lärm um die Parlaments- und Papstwahl schlug, wurde hinter den Paravents ein entscheidender Schritt für die Cannabisszene getan: Der Gebrauch von Medizinalmarihuana wurde erlaubt. In der Septembernummer des letzten Jahres hatten wir ein Interview mit dem Präsidenten der ersten italienischen Azneimittelorganisation geführt, in dem er darüber berichtete, dass das Programm fast ausschließlich Theorie geblieben ist. Die Ärzte kennen es nicht oder sie fürchten es, und die Handvoll Therapiepatienten kommt das aus Holland importierte Cannabis teuer zu stehen. Das Gesundheitsministerium erließ nun eine Verordnung, nach der Cannabis und cannabishaltige Mittel (Pflanzenextrakte und Tinkturen) von nun an in der Klasse der Drogen geführt werden, die zum therapeutischen Gebrauch freigegeben sind. Nach dem alten, landesweit geltenden Gesetz hatte nur das THC medizinischen Wert, wogegen bereits 2012 in mehreren Regionalparlamenten auch mit weitreichender politischer Unterstützung für die Freigabe von Cannabis und synthetischen Cannabinoiden für medizinische Zwecke gestimmt worden war. Mit der gegenwärtigen Änderung des Landesgesetzes können diese Programme wirkungsvoller greifen. Momentan spricht man darüber, wie die Gesetze der Regionen mit denen des Landes harmonisiert werden können, beziehungsweise im Falle welcher Krankheiten Cannabis als Medikament erlaubt werden soll.

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