Hanf und Mohn auf der Tagesordnung in Guatemala
Immer mehr Länder Lateinamerikas, die von gewalttätigen Zusammenstößen von Kriminellen betroffen sind, suchen den Ausweg in verschiedenen Formen der Legalisierung. Der Präsident von Guatemala möchte noch drastischer als Uruguay die UN-Vereinbarung kippen: Bis Ende 2014 möchte er neben dem Marihuana auch die Opiumherstellung legalisieren. Otto Pérez hatte schon 2012, kurz nach der Übernahme der Präsidentschaft, die Cannabislegalisierung in Aussicht gestellt, und seitdem prüft eine Regierungskommission mögliche Formen und Auswirkungen der Maßnahme. Zum gegenwärtigen Stand erklärte Pérez, dass bis Oktober dieses Jahres eine Gesetzesvorlage vorhanden sein werde, die dann auch angenommen würde. In Guatemala ist momentan die Opiumproduktion in der Nähe der mexikanischen Grenze verbreitet, die allerdings nicht vom Staat, sondern von Verbrecherkartellen kontrolliert wird. Mit der Genehmigung des Mohnanbaus könnte auch diese Droge den Händen der Verbrecher entrissen werden und die Ernte an Arzneimittelfirmen verkauft werden, die daraus morphium- und codeinhaltige Präparate herstellen könnten. Der Innenminister hofft, dass die Maßnahme einerseits den Einfluss der Drogenkartelle verringert, andererseits über die Einnahmen zur Unterstützung der Prävention und zur sozialen Entwicklung beiträgt.