Wenn der Hund high ist

Mit der Legalisierung stieg die Zahl der Unfälle sprunghaft an, bei denen nichts ahnende ältere Menschen oder Kinder von Lebensmitteln aßen, die Cannabis enthielten. Was aber wissen wir über die Risiken, die entstehen, wenn THC in den Organismus eines Hundes gelangt? Und bei welchen Anzeichen ist es ratsam, sich an einen Tierarzt zu wenden? Das Magazin Vice hat die stellvertretende Vorsitzende des britischen Tierärzteverbandes, Gudrun Ravetz, interviewt, um eine Antwort auf diese Fragen zu erhalten.

Ravetz zufolge sind die toxischen Wirkungen des Cannabis auch bei Tieren feststellbar, jedoch von der Größe des Tieres abhängig. Am häufigsten seien neurologische Symptome. Dann bringe Cannabis das Tier aus dem Gleichgewicht oder verursache unkoordinierte Bewegungen. Rausch und Hyperaktivität könnten ebenfalls auftreten. Todesfälle seien selten, aber man müsse stets mit Folgeschäden rechnen, weswegen eine tierärztliche Untersuchung unbedingt angezeigt sei. Ravetz ist der Meinung, dass das Rauscherlebnis für die Tiere absolut unangenehm ist, auch wenn es keine beunruhigenden Symptome zeigt. Sie empfiehlt daher keinem, seinen Liebling mit Cannabis aufzumuntern. Unbedingt wichtig ist es jedoch, bei Problemen dem Tierarzt offen über das Vorkommnis zu berichten, damit er eine angemessene Behandlung vornehmen kann.

Das Hauptproblem ist nach Meinung von Dr. Carly Fox, Ärztin des New Yorker Animal Medical Center Emergency, dass ein Mensch auf die Wirkung vorbereitet sei, wenn er einen Haschkeks verzehrt – ein Hund aber habe keine Ahnung, was ihm geschieht, und das setze ihm weiter zu. Zu den Koordinationsstörungen kommt verstärkt Inkontinenz. Das Tier uriniert möglicherweise in die Wohnung und reagiert außerdem empfindlicher auf Geräusche und andere Reize. Es ist nicht zu empfehlen, das Tier mit irgendwelchen Mitteln zum Erbrechen zu bringen, weil es im Rauschzustand an dem Erbrochenen ersticken könnte. Hunde, die Cannabiscookies gefressen haben, nüchtern im Allgemeinen innerhalb von 12 bis 24 Stunden aus. Sollte das nicht geschehen, wende man sich unbedingt an einen Tierarzt.

You can share this: