Weniger ist manchmal mehr

Die in diesem Jahr in Wien veranstaltete Cultiva hatte zwar nicht die größte Besucherzahl aller Zeiten, brachte jedoch in verschiedener Hinsicht vorwärtsweisende Veränderungen.

Die entsetzlichen Massen von Ausstellern und BesucherInnen, die wir in den Vorjahren manchmal erlebt hatten, vermissten wir nicht. Scheinbar war den VeranstalterInnen aufgegangen, dass weniger manchmal mehr sein kann. Der Andrang war erträglich und man konnte sich an den drei Tagen gut auf dem Gelände bewegen, wozu auch die größere Ausstellungsfläche und die intelligentere, logische Aufteilung der Ausstellungsflächen beitrug. Früher schob sich die Menge von einem Stand zum nächsten, ohne dass man genau anschauen konnte, was es da zu sehen gab.

 

Eine wirklich erfreuliche Neuerung war die zeitgleich stattfindende Konferenz. Endlich standen auch Namen auf der Liste der Vortragenden und die Vorträge zu ernsten medizinischen Themen führten ein wenig aus der Marktatmosphäre heraus. Gut möglich, dass insgesamt weniger BesucherInnen zu den Vorträgen kamen, aber mit größerer Sicherheit solche, die am Thema interessiert waren und auch verstanden, worum es ging.

Vielleicht durch die neuen Akteure und den damit verbundenen Herausforderungen, vielleicht auch aus anderen Gründen machte die Cultiva diesmal einen ernsthaften Schritt auf dem Weg der Erneuerung, was langfristig sehr viel wichtiger ist als die Tatsache, dass die Polizei ein paar Dealer schikanierte und total bekiffte Punks vor die Tür setzte.

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