Wechselwirkungen mit CBD

Gleichzeitige Anwendung mit Präparaten, die auf das Cytochrome-P450-System einwirken

Cannabidiol (CBD) zeichnet sich unter den in der modernen Medizin verwendeten Verbindungen nicht nur durch seine therapeutische Wirksamkeit aus, sondern auch durch seine geringen und milden Nebenwirkungen. Es lohnt sich jedoch, einige Grundregeln zu befolgen, um eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln zu vermeiden.

Die einfachste, aber vielleicht wichtigste, ist, CBD nicht gleichzeitig mit anderen Medikamenten einzunehmen. Das gilt nicht für Vitamine, aber bei Medikamenten ist es ratsam, CBD frühestens 3–4 Stunden nach deren Einnahme zu sich zu nehmen. Aber warum ist das wichtig?

In der Medizin verwendete Arzneimittel werden gewöhnlich durch Leberenzyme abgebaut. Eine der wichtigsten Enzymfamilien, die mindestens 60 % der herkömmlichen Arzneimittel abbaut, wird als Cytochrome-P450-System bezeichnet. CBD beeinflusst dieses System und bewirkt so eine Änderung der Wirkung des eingenommenen Arzneimittels. CBD hemmt den Abbau des Medikaments, indem es Cytochrome P450 teilweise blockiert, und erhöht damit die Konzentration des Arzneimittels im Blut. Dadurch entsteht eine Wirkung ähnlich der, als habe man eine höhere als die übliche Dosis eingenommen. Dieser Effekt kann vermieden oder zumindest stark verringert werden, wenn CBD frühestens 3–4 Stunden nach Einnahme des betreffenden Arzneimittels eingenommen wird, da dann infolge des Abbaus keine größeren Mengen der Wirkstoffe mehr im Blutkreislauf vorhanden sind. Wie viel CBD eine Enzymblockierung auslösen kann, ist nicht ganz klar. In einer Studie mit Sativex (einem THC-CBD-Medikament im Verhältnis von 1 : 1) blockierten 40 mg CBD die Funktion des Cytochrome-P450-Systems noch nicht signifikant, während in einer anderen Studie 25 mg CBD die Fähigkeit des Enzyms zum Abbau beeinflussten.

Es ist daher am sichersten, nach der Einnahme des Arzneimittels mindestens 3–4 Stunden zu warten, auch wenn CBD nur in geringen Dosen angewendet wird. Wenn sich die Wirkung des eingenommenen Medikaments ändert (gemildert oder verstärkt wird) oder wenn man Nebenwirkungen feststellt, wird dringend empfohlen, die Anwendung von CBD abzubrechen.

 

Welche Medikamente sind besonders betroffen?

Diese Gruppe umfasst eine große Anzahl von Medikamenten. Das Department of Medicine der Indiana University hat die folgende Liste aufgestellt: Steroide, HMG-CoA-Reduktasehemmer, Kalziumkanalblocker, Antihistaminika, Prokinetika, Anti-HIV-Medikamente, Immunregulatoren, Benzodiazepine, Antiarrhythmika, Antibiotika, Anästhetika, Antipsychotika, Antidepressiva, Antiepileptika, Betablocker, orale Hypoglykämika und Sulfonylharnstoffe.

Diese Liste ist beträchtlich und es muss unbedingt geprüft werden, ob verschriebene Medikamente zu dieser Gruppe gehört. Eine Orientierungshilfe bieten Grapefruitsamentropfen, da Grapefruit wie auch CBD das Cytochrome-P450-System hemmt und daher normalerweise in der Packungsbeilage der betreffenden Arzneimittel aufgeführt ist. Wenn es also auf der Beilage des Medikaments steht, muss CBD unbedingt mit erhöhter Aufmerksamkeit und größerer zeitlicher Verzögerung angewandt werden, außerdem ist unbedingt der Rat des verschreibenden Arztes einzuholen.

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