Was verursacht Lungenkrebs?

Auch jahrelanges Marihuanarauchen, täglich 1- bis 2-mal, erhöhe das Lungenkrebsrisiko nur unbedeutend, konstatierte Dr. Li Rita Zhang, die auf dem Jahrestreffen der American Association of Cancer Research über ihre Forschungsergebnisse berichtete.

Dr. Zhangs Forschung basiert auf sechs sogenannten Fallkontrolluntersuchungen, die sie von 1999 bis 2012 in den USA, Kanada, Großbritannien und Neuseeland an 2.159 Lungenkrebskranken und 2.958 gesunden Personen durchführte. Alle Untersuchungen wurden als Teil des International Lung and Cancer Consortium (ILCCO) fortgeführt, welches sich die Veröffentlichung der frisch publizierten und laufenden Lungenkrebsforschungen in unterschiedlichen geografischen Gebieten und demografischen Schichten zum Ziel gesetzt hat. Dr. Zhang führte als Forscherin der University of California zwei Untersuchungen durch. In einer von ihnen verglich sie, unabhängig vom Rauchen in der Vergangenheit oder Gegenwart, sämtliche lungenkrebskranke Patienten und Gesunde. Dann filterte sie aus der Untersuchung der Marihuanarisiken die Wirkung des Tabaks heraus, indem sie den Kreis der Untersuchten auf Nichtraucher begrenzte und damit 370 Lungenkrebskranke und 1.358 Gesunde erhielt, die hinsichtlich des Alters, Geschlechts und der soziodemografischen Variablen im Einklang standen. Nach Vorgabe der Untersuchung verglich sie die Werte der regelmäßig einmal täglich Marihuana Rauchenden mit denen der (Tabak-)Raucher und fand keine nennenswerten Unterschiede hinsichtlich eines Lungenkrebsrisikos. Die zweite Untersuchung, welche die Lungen von Leuten, die Marihuana ohne Tabak rauchen, und von Nichtrauchern verglich, fand ebenfalls keinen bedeutenden Unterschied zwischen den beiden Gruppen, unabhängig von der Häufigkeit und der Zeitdauer des Marihuanarauchens, die auch zwanzig Jahre überschritten haben konnte. Mutmaßlich sind in erster Linie die Zusatzstoffe in den im Handel befindlichen Zigaretten für Lungenkrebs verantwortlich. Sie kommen im Marihuana nicht vor. Die Ergebnisse der Untersuchung kommentierte Dr. Zhang vorsichtig. Es sei nicht auszuschließen, dass Marihuana in extremer Dosis, über lange Zeit genossen, zum Entstehen von Lungenkrebs führen könne.

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