Verwendung von CBD bei neurologischen Störungen
Effektive Hilfe bei der Behandlung von Zwangsstörungen und des Tourettesyndroms
Lange nahm die Öffentlichkeit nur die mentalen Gefahren beim Cannabiskonsum wahr. Aufgrund der Tatsache, dass CBD so populär geworden ist, hat sich dies jedoch in den letzten zehn Jahren stark verändert. Wir haben einige psychiatrische und neurologische Störungen aufgelistet, bei denen die Verwendung von Cannabidiol wirksam sein kann.
Eine der bekanntesten Eigenschaften von CBD ist seine antipsychotische Wirkung, durch die es bei vielen psychischen Problemen helfen kann. Dies ist jedoch nicht das einzige Charakteristikum, das in der Psychiatrie oder sogar in der Neurologie ernst genommen werden muss. Mit einem tieferen Verständnis der mit einer Endocannabinoid-Dysfunktion verbundenen Krankheiten ergaben sich weitere Anwendungsbereiche für das CBD.
Zwangsstörung (OCD)
Ständiges Händewaschen, Desinfizieren, Eincremen, Zähneputzen, Putzen … man könnte die Aufzählung noch lange fortsetzen: Diese Tätigkeiten kommen einem in den Sinn, wenn man an Zwangsstörungen (OCD) denkt. Über diese äußerlich sichtbaren Anzeichen hinaus wissen wir jedoch nicht viel darüber, was im Kopf der PatientInnen vor sich geht. Zwangsstörungen sind ein seit Jahrtausenden bekanntes Phänomen. Die Hauptmerkmale eines Symptoms, auch Zwangsstörung genannt, sind das Wiederauftreten von Zwangsgedanken (Obsessionen) und/oder Zwangshandlungen (Zwänge), die dem Einzelnen erhebliche Angst bereiten und einen großen Einfluss auf sein tägliches Leben haben. ZwangspatientInnen werden von Gedanken bedrängt, die Leiden verursachen und sie versuchen, sie mit anderen Gedanken oder Aktivitäten (Zwangshandlungen) zu unterdrücken oder zu neutralisieren. Zwanghafte Gedanken können aufgrund ihres Inhalts aggressiv, sexuell, krankheitsbedingt, religiös oder auch ein Streben nach Symmetrie sein. Versuche, Zwangsgedanken zu unterdrücken, scheitern oft und ihr Auftreten geht mit einem immer intensiveren Unbehagen einher. Der Wunsch der PatientInnen, sich von diesen Gedanken und der damit verbundenen Angst zu befreien, führt sie dazu, ihre quälenden Gedanken durch Zwangshandlungen auf quasi magische Weise zu neutralisieren. Solche Zwangshandlungen können verschiedene sich wiederholende Handlungen (z. B. Waschen, Überprüfen, Anordnen usw.) oder Rituale (z. B. Beten, Zählen, Wiederholen von Wörtern usw.) sein.
Mit der Entdeckung der Funktionen des Endocannabinoid-Systems eröffnet sich nun eine neue Behandlungsmöglichkeit für Zwangsstörungen. In einer Studie lieferten ForscherInnen Beweise dafür, dass Zwangsstörungen mit einer Funktionsstörung des Endocannabinoid-Systems verbunden sein können. Es wird auch offenkundig, dass eine gezielte Behandlung des Endocannabinoid-Systems die Symptome von Krankheiten wie Zwangsstörungen, Angstzuständen, Tics und Impulskontrollstörungen lindern kann. Die Studie deckt ein breites Spektrum von körpereigenen und exogenen, d. h. extern verabreichten, Cannabinoiden ab, einschließlich Phytocannabinoiden, die in der Cannabispflanze gefunden wurden sowie gereinigten und synthetischen Cannabinoiden. Wir halten es für notwendig, die Entwicklung von cannabinoid-basierten Arzneimitteln voranzutreiben. Künftige Studien müssen unter anderem die Frage beantworten, welche Cannabinoide bei den oben genannten Erkrankungen eine positive Wirkung haben können.
Tourettesyndrom (TS)
Das Tourettesyndrom (Gilles-de-la-Tourettesyndrom, TS) ist eine Erkrankung des Nervensystems, bei der sich wiederholende, unwillkürliche Bewegungen (motorische Tics wie Schlagen, Treten, Springen) und Geräusche (vokale Tics, Knurren, Kläffen) auftreten. In seltenen Fällen (1 von 10 Fällen) bedeuten diese Tics auch laute unwillkürliche Äußerungen von Wörtern und Flüchen (Koprolalie). TS-Symptome treten meistens bereits in der Kindheit auf, oft auch erst im jungen Erwachsenenalter (vor dem 21. Lebensjahr). Jüngste Forschungsergebnisse zeigen, dass es sich um eine polygen vererbte Krankheit handelt, die bei Männern 3–4 mal häufiger auftritt als bei Frauen. Deren Ursache ist noch unklar, höchstwahrscheinlich handelt es sich um eine Genstörung, die den Metabolismus von Dopamin und anderen Neurotransmittern im Gehirn beeinflusst. Bei einem kleinen Teil der Kinder mit TS klingen die Symptome im Erwachsenenalter ab, bleiben jedoch meist in milderer, tolerierbarer Form bestehen. Bei den meisten PatientInnen bessert sich die Störung jedoch nicht signifikant. Die Krankheit wurde auf der gesamten Welt in allen ethnischen Gruppen beobachtet. Die PatientInnen wissen zwar genau, was sie tun, verspüren jedoch einen unwiderstehlichen Drang, sich zu bewegen oder Laute von sich zu geben. In vielen Fällen sind sie in der Lage, den Zwang unter großen Schwierigkeiten bis zu einem gewissen Grad zu unterdrücken. Cannabinoide sind besonders wirksam bei der Behandlung der Symptome und können daher in mehreren Ländern und US-Bundesstaaten als therapeutische Cannabistherapie verschrieben werden. CBD kann die Häufigkeit der Attacken verringern und die Aggression und Angst verringern, die mit der Krankheit einhergehen. Außerdem legen Untersuchungen nahe, dass CBD die Wirksamkeit anderer zur Behandlung des TS verschriebener Medikamente erhöhen kann. Diese Beispiele lassen vermuten, dass CBD auch bei anderen Fehlfunktionen des Nervensystems wirksam sein kann.