Verringerte Gefahr eines metabolischen Syndroms

Bierbauch, Übergewicht, aufgedunsenes Gesicht – das Zusammentreffen dieser äußeren Zeichen bedeutet oft nicht nur einfach, dass man an Gewicht zugelegt hat. Oft steckt eine komplexe Stoffwechselstörung dahinter, das sogenannte metabolische Syndrom (MS), das regelmäßig mit hohem Blutdruck, erhöhtem Cholesterinspiegel und Zuckerkrankheit einhergeht. Nach einer aktuellen Untersuchung kann Cannabis das Auftreten von Stoffwechselkrankheiten verringern. Die in der Novemberausgabe der Fachzeitschrift American Journal of Medicine veröffentlichte Untersuchung stellt fest, dass bei Erwachsenen mittleren Alters, die Marihuana konsumiert haben, die Zahl derer geringer ist, die am metabolischen Syndrom leiden. Und es geht nicht um einen geringen Unterschied: Bei Cannabiskonsum ist die Gefahr der Ausbildung des Syndroms um 40 Prozent geringer. ForscherInnen der Medizinischen Fakultät der Universität von Miami untersuchten zwischen 2005 und 2010 fast 5.800 Menschen im Alter von 20 bis 59 Jahren. Das metabolische Syndrom stellten sie bei jenen fest, die mehr als drei der folgenden Symptome aufwiesen: erhöhter Zuckerspiegel, erhöhte Triglycerid-Werte, niedriger HDL-Cholesterinspiegel, hoher Blutdruck und vergrößerter Gelenkdurchmesser. Anhand dieser Kriterien litten an komplexen Stoffwechselstörungen 19,5 Prozent der Personen, die nie Cannabis konsumiert hatten, 17,5 Prozent jener, die irgendwann einmal Cannabis konsumiert hatten und 13,5 Prozent jener, die auch zur Zeit der Untersuchung Cannabis konsumierten. Die ForscherInnen ziehen daraus „eine wichtige Folgerung für die Gesellschaft […], die den Konsum von Marihuana in immer stärkerem Maße akzeptiert und gleichzeitig mit einer Epidemie von Übergewicht, Herz- und Kreislaufstörungen und Diabetes kämpft“. Vorangegangene Untersuchungen hatten bereits die prophylaktische Wirkung des Cannabis bei der Zuckerkrankheit belegt. Die Untersuchung aus Florida bestätigt, dass Cannabis bei der Vorbeugung vor einigen Formen der mit Fettleibigkeit verbundenen Symptome eine wichtige Rolle spielen kann.

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