Unfälle im Haushalt

img_6540In den Bundesstaaten der USA, die den Handel mit Cannabis legalisiert haben, wird regelmäßig von Kindern berichtet, die zufällig ein Cannabisplätzchen ihrer Eltern probiert haben und in der Notaufnahme gelandet sind. Obwohl niemand bestreitet, dass so etwas vorkommt, ist es jedoch zweifelhaft, ob dies die größte Gefahrenquelle für Kinder in einem Durchschnittshaushalt darstellt. Wenn wir uns genauer anschauen – wie es ein Journalist in einer Studie getan hat –, aus welchen Gründen Kinder in Colorado in die Notaufnahme kommen, dann stellt sich heraus, Zunahme hin oder her, dass in insgesamt zwei oder drei von 1.000 Fällen Cannabis zu einer Vergiftung geführt hat. Natürlich ist ein Fall schon zu viel, doch beim Gras kann man wenigstens sicher sein, dass dieser Ausrutscher in ein paar Stunden vergessen ist, die Kinder sich nur ausschlafen müssen und am nächsten Tag gesund nach Hause zurückkehren. Von anderen Vergiftungsfällen kann man das nicht immer sagen. Gleichrangig mit dem Marihuana sind Alkoholvergiftungen. Tabak übertrifft jedoch beide bei Weitem und wirkt siebenmal so stark wie Cannabis- und Alkoholvergiftungen zusammen. Die meisten Einweisungen sind jedoch nicht auf legale oder illegale Drogen zurückzuführen, sondern auf Haushaltsartikel wie Zahncreme oder Hautcreme. Diese führen nicht unbedingt zu einer Vergiftung, doch die besorgten Eltern rufen deshalb oft die Erste Hilfe. Stoffe wie Waschmittel und Haushaltschemikalien können zu wirklich schweren Vergiftungen und zu bleibenden Schäden bei Kindern führen. Ebenfalls gefährlich sind Füller, Tinte und Buntstifte. 50-mal öfter als wegen Cannabis eilten Eltern wegen der Einnahme solcher Gifte mit ihren Kindern zur Notaufnahme. Es wäre unsinnig zu leugnen, dass eine liberale Drogenregelung die Gefahr nicht erhöht, dass ein Kind einen Keks isst, den es nicht essen sollte. Trotzdem sollte man die Kirche im Dorf lassen und statt Alarm zu schlagen und von einem Scheitern der Legalisierung zu sprechen, einfach die konsumierenden Eltern darauf hinweisen, ihre Plätzchen entsprechend zu lagern.

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