Überprüfte UN-Regulierung

Möglicherweise müssen US-amerikanische PatientInnen in Zukunft nicht mehr auf die Zuweisung von Cannabis durch das Anti-Drogen-Büro (DEA) warten. Die Initiative des WHO Expert Committee on Drug Dependence (ECDD) könnte langfristig die Umgestaltung des internationalen Rechts in Bezug auf Medizinalhanf zur Folge haben. Die Organisation übernahm die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass innerhalb der nächsten 18 Monate, im Rahmen einer besonderen Sitzungsperiode, Fragen im Zusammenhang mit therapeutischem Cannabis diskutiert werden können. Anderthalb Jahre sind eine lange Zeit, außerdem verliefen bisher alle Gespräche über eine Neueinschätzung des Cannabis im Sande. Als Ergebnis des Prozesses könnten grundlegende Veränderungen in der Forschung mit Medizinalhanf und den Regulierungen weltweit in Gang kommen. Die ECDD ist eine sehr einflussreiche Kommission, die dem UN-Generalsekretär Vorschläge unterbreiten kann, der diese zur Abstimmung an die Drogenkommission der UNO (CND) weiterleitet. Über die Neueinstufung des Cannabis muss die Vollversammlung der UNO aufgrund eines von der CND gemachten Vorschlags abstimmen. Wenn diese den Vorschlag annimmt, werden die Veränderungen in das für alle Mitgliedstaaten verpflichtende Einheitsabkommen über Betäubungsmittel aufgenommen.

Gegenwärtig wird Cannabis in der ersten von vier Kategorien geführt. Diese Kategorie enthält Mittel mit hohem Missbrauchsrisiko und gesundheitsschädlicher Wirkung, die nicht zu Therapiezwecken verwendet werden können. Die Neueinstufung würde einen beträchtlicher Schritt darstellen, weil nach Meinung vieler Gesetzgeber die gegenwärtige Vereinbarung der erste Grund dafür ist, dass die USA trotz Legalisierung nicht in der Lage sind, Cannabis neu einzustufen. Zwischen dem 14. und 18. November letzten Jahres wurde in Genf von der Suchtsachverständigenkommission anerkannt, dass Cannabis und seine Inhaltstoffe in immer größerem Maße für medizinische Zwecke genutzt werden und dass neue cannabishaltige medizinische Präparate auf dem Markt erscheinen. Man fügte hinzu, dass Cannabis noch nie einer offiziellen Untersuchung und auch keiner kritischen Überprüfung durch den ECCD unterzogen worden sei.

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