Übereifriger Polizist

Übereifriger PolizistWer hätte gedacht, dass in Seattle (Washington) im Zeitraum zwischen der Abstimmung über die Legalisierung und ihrer Einführung die Festnahmen wegen Besitzes von Marihuana zu 80% der segensreichen Tätigkeit eines einzigen, übereifrigen Polizisten zu verdanken sind? Der Wermutstropfen dabei ist allerdings, dass sich das Polizeipräsidium mittlerweile von diesem hyperaktiven Kollegen verabschiedet hat. Mitte Juli erschien die Erklärung der Seattle Police, aus der hervorgeht, dass von den 83 Festnahmen im ersten Halbjahr 2014 66 sicher auf das Konto des gleichen Officers gingen. Der Chef der Polizei verriet auch, dass es unserem Mann ausgesprochenes Vergnügen bereitete, sich an die Delinquenten heranzupirschen und dass er vor den Aktionen mit dem Wurf einer Münze entschied, wo er seine Opfer suchen würde. Das Genick brach ihm allerdings nicht der Jagdinstinkt, den er an Gelegenheitskonsumenten auslebte, sondern der offene Rassismus, der seiner Motivation zugrunde lag. 36% der Menschen, die dieser Prozedur unterzogen wurden, waren Afroamerikaner, obwohl deren Bevölkerungsanteil in Seattle bei insgesamt 8% liegt. Der Polizeiführung stach der unverhältnismäßig hohe Anteil von Menschen schwarzer Hautfarbe in den Statistiken sofort ins Auge und sie trennte sich von dem Polizisten, der sich nach der Eröffnung der Washingtoner Grasläden am 8. Juli nun wirklich eine neue Arbeit suchen muss.

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