Thailand erleichtert

Mit Südostasien verbinden viele von uns strenge Polizeistaaten, wo nicht nur den Dealern, sondern auch den Konsumenten Gefängnis oder gar die Todesstrafe drohen. Die thailändische Praxis passte früher auch in dieses Bild, aber die gegenwärtige Regierung versucht, neue Wege zu gehen. Nach ihrem beherzten Plan soll die Zahl der Drogenkonsumenten um 80% zurückgedrängt werden, aber nicht mit der üblichen Strenge, sondern durch eine permissive, sich auf die medizinische Seite konzentrierende Regulierung. Dieser neue Ansatz kann anstelle eines Strafprozesses freiwillig gewählt werden. Er bietet den Drogenkonsumenten in der Regel 15 bis 90 Tage Behandlung, gefolgt von einer Untersuchung ihrer Verfassung. Die Ergebnisse sind bereits sichtbar: Im vergangenen Jahr meldeten sich etwa eine halbe Million problematischer Drogenkonsumenten zur Rehabilitation, von denen etwa einhunderttausend Menschen – zumindest für eine Weile – von ihrer Abhängigkeit geheilt wurden. Zuvor hatten jedes Jahr 40- bis 60.000 Menschen eine kostenlose Behandlung in staatlichen Krankenhäusern erhalten, während die übrigen die Gefängnisse füllen.

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