Superfood: Hanfsamen

In den vergangenen Jahren veröffentlichten wir zahllose Rezepte, zu deren Zutaten auch Hanfsamen gehören. Wie viele wissen, ist der Samen des Hanfs ausgesprochen gesund. Warum das so ist, wissen allerdings nur wenige. Aufgrund der Drogenkriegspropaganda der letzten Jahrzehnte glauben darüber hinaus viele, dass auch der Hanfsamen verboten ist, und betrachten ihn als psychoaktive Droge – wie eben auch die ganze Pflanze. Fahren wir also fort, Licht ins Dunkel zu bringen, wie finster es auch sein mag.

Hanf ist eine Pflanze, die seit ewigen Zeiten genutzt wird, und die früher eine bedeutende Rolle in der Industrie spielte. Aus ihr wurden Fasergewebe hergestellt, Schiffsseile und – heute noch – Teile der Autokarosserie. Aus den Samen wurde Öl gepresst und auf dem Lande gab man es schwächlichen Kindern zu trinken, damit sie zu Kräften kamen.

Hanfsamen sind eine ideale pflanzliche Eiweißquelle – der durchschnittliche Eiweißgehalt beträgt 24 bis 32 Prozent. Sie enthalten die am besten nutzbaren pflanzlichen Proteine. Die Bestandteile ihrer Fettsäuren sind reichhaltiger als diejenigen aller anderen Samen. Auch das Verhältnis der Omega-3- zu den Omega-6-Fettsäuren ist hier ideal.

Der Geschmack von geschälten Hanfsamen ist angenehm. Wir können damit unser Müsli, unseren Joghurt, viele unserer Speisen anreichern, aber auch Hanfmilch daraus herstellen. Am besten kauft man ungeschälte Hanfsamen, weil diese ihre Inhaltstoffe viel besser bewahren als in bearbeiteter Form. Vor dem Verbrauch weichen wir sie mindestens sechs Stunden in Wasser ein, um die im Samen befindlichen Enzymhemmer auszuwaschen. Somit kann unser Organismus die im Samen befindlichen Nährstoffe optimal verwerten. Der hohe Nährwert des Hanfsamens zeigt, dass wir es mit einem der sechs wertvollsten Lebensmittel der Welt zu tun haben.

Hemp Seeds

Enthaltene Nährstoffe (je 100 g)

Kalorien: 578–630 kcal, Proteine: 31–33 %, Kohlenhydrate: 7–10 %, Fett: 46–50 %,Wassergehalt: 5–7 %, Cholesterin: 0 %, Betacarotin: 11.4 IU/100 g, pH-Wert: 6,85, Peroxidzahl: 0,4–2,0 meq/kg

Zusammensetzung der Fettsäuren (je 100 g)

Myristinsäure: 0,06, Palmitinsäure: 3,01, Stearinsäure: 1,05, Ölsäure (Omega 9): 5,25, CLA: 0,41, Gammalinolensäure: 1,92, Linolsäure (Omega-6): 27,67 (!), Linolensäure (Omega-3): 8,56 (!), Stearinsäure: 0,41 (!), Behensäure: 0,12

Es ist ersichtlich, dass hier das empfohlene Verhältnis der Omega-3- zu den Omega-6-Fettsäuren von etwa 1:3 vorliegt. Nur Leinöl kann optimalere Werte vorweisen.

Zusammensetzung der Aminosäuren (je 100 g)

Grundlegende (essenzielle) Aminosäuren nennen wir solche, die im menschlichen oder tierischen Körper nicht oder nicht ausreichend hergestellt werden können. Insgesamt gibt es 22 Aminosäuren, von den acht essenziell sind und durch die Nahrung zugeführt werden müssen. Der Hanfsamen enthält alle acht essenziellen Aminosäuren! Für Kinder sind noch zwei weitere Aminosäuren essenziell. Im Folgenden sind die acht essenziellen Aminosäuren fett, die für Kinder essenziellen Aminosäuren kursiv gedruckt.

Asparagin 1,96, Serin 1,54, Glutamin 5,61, Prolin 1,13, Glycin 1,35, Alanin 1,10, Cystin 0,57, Tyrosin 0,94, Tryptophan 0,25, Phenylalanin 1,39, Isoleucin 1,15, Leucin 2,04, Lysin 1,13, Methionin 0,75, Threonin 0,72, Valin 1,47, Arginin 3,58, Histidin 0,82

Dies vor Augen ist kaum verständlich, wie man auf so ein Superlebensmittel in der täglichen Ernährung verzichten kann.

Hanfsamen können wir auch in Form von Hanfmilch zu uns nehmen. Ähnlich wie Reis- und Hafermilch kann man auch aus Hanfsamen ein gesundes Getränk herstellen. Hanfmilch ist sehr sättigend, gehaltvoll und auch für Mixgetränke fantastisch geeignet. Herstellen kann man sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen – mit Kakao, Mandeln oder Zimt.

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