Steuerzahlende Dealer

Marihuana hilft den Opfern des Hurrikans nicht, wohl aber das aus seinem Handel stammende Geld – ungefähr so könnte man die Philosophie des Brooklyner Dealers zusammenfassen, der im November die Hälfte seiner Einnahmen den Opfern des Hurrikans Sandy spendete. Er bat darum, seine Tat anonym zu behandeln und legte gegenüber der Huffington Post Rechenschaft ab. Dem Wohltäter sei nicht an der Meinung der Menschen gelegen, einzig und allein der Wille zu helfen leitete ihn, als er den Bedürftigen 700 Dollar spendete. “Sicher gibt es viele Menschen, denen ein wenig Marihuana lieber wäre, aber das Gras gibt ihnen keine

Kleider und füllt nicht die Mägen”, erwog er. Nach eigener Aussage sah der Dealer, der einen Hochschulabschluss hat, die Verwüstungen des Hurrikans in Breezy Point, wo die Flut 80 Häuser weggewaschen hatte, und wusste sofort, was er zu tun hatte. Er benachrichtigte seine Klienten und teilte ihnen mit, dass er seine jetzigen Einnahmen den Geschädigten der Naturkatastrophe zur Verfügung stellen würde. Mit seiner Aktion nahm er in zwei Tagen 1.400 Dollar ein. Mit der Hälfte davon unterstützte er die Opfer auf der Rockaway-Halbinsel und kam für ihre Verpflegung, ihre Bekleidung und ihre Versorgung mit Trinkwasser und anderen Bedarfsartikeln auf. Der Dealer, der unter anderem 50 Baumwollmäntel verschenkt hat, sagte, dass er nichts anderes tat, als sonst bei seiner Arbeit auch, nämlich, anderen zu helfen. Sein Ziel sei es nicht, reich zu werden. Ob man das glauben soll, muss jeder für sich selbst entscheiden. Auf jeden Fall ist es ein weiterer Beweis dafür, dass die Welt nicht schwarz-weiß ist, selbst im Falle der Dealer nicht.

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