Serious Happiness: Das erste Kind der Revolution

 

Glücklichsein ist nicht vorherbestimmt, sondern eine Art zu leben. – Ein weiser Satz, nach dem ein jeder leben sollte. Und nicht voller Verdrießlichkeit und Neid gegenüber dem Glück anderer Leute durchs Leben gehen. Schließlich ist jeder seines Glückes Schmied. Ja, Du kannst es! Den Zustand des Glücks erreichen.

serious happinessWie man hört, hat der oben erwähnte Satz über das Glücklichsein – als gerahmtes Bild auf einem Schrank – das Serious-Seeds-Team während eines Meetings dazu inspiriert, die erste Sorte ihrer neuen Seriously Limited Edition Serious Happiness zu taufen. Die zweite Quelle der Inspiration war natürlich die Wirkung der Pflanze selbst, wie Serious berichtet: „Der Name Serious Happiness kam auf, nachdem wir diese fantastische Sorte geraucht hatten, weil er genau ausdrückt, wie sich ein Grower damit fühlt – happy angesichts ihres Wachstums und verdammt happy, wenn sie rauchfertig ist.“

Nachdem Serious Seeds anderthalb Jahrzehnte lang lediglich fünf herausragende Premiumsorten im Sortiment hatte, kam es einer Revolution gleich, als die Firma 2011 Magus Genetics übernahm und ihr Sortenangebot über Nacht verdoppelte. Mit dem Markteintritt von Serious Happiness hat nun eine zweite Revolution im Betrieb von Serious-Besitzer und -Züchter Simon stattgefunden: Es ist das erste Mal, dass die Samenbank eine Sorte herausgebracht hat, die nicht über viele Jahre hinweg bis hin zu absoluter züchterischer Perfektion entwickelt, sondern in viel kürzerer Zeit kreiert wurde – in diesem Fall aus zwei eigenen superben Top-Sorten, AK-47 und Warlock. Aber wie schon der Name dieser neuen Sortenlinie – Seriously Limited – verrät, wurde Serious Happiness nur in einer begrenzten Menge aufgelegt: 4000 Päckchen sind produziert worden. Denn die Idee, die hinter dieser neuen Sortenlinie steht, ist, den Kunden neue Kreuzungen anzubieten und sie entscheiden zu lassen, ob Serious diese fortführen soll oder nicht. Simon erklärt dieses neue Konzept so: „Bei internationalen Messen verschenken wir stets Testsamen und erhalten später Feedback von den Leuten, die sie gegrowt haben. Wenn wir feststellen, dass diese Serious-Grower mit einer neuen Kreuzung zufrieden sind, produzieren wir diese Samen für den Verkauf, in limitierter Auflage von 4000 Päckchen, jedes einzelne mit einer Seriennummer versehen. Und nur dann, wenn wir sehen, dass die Serious-Kunden wirklich richtig happy mit einer Seriously-Limited-Sorte sind, gehen wir dazu über, diese neue Sorte zum dauerhaften Standard zu machen, sie dem regulären Serious-Seeds-Sortiment hinzuzufügen.“

Ich denke, dass diese neue Marketingstrategie von Serious Seeds ein exzellentes Konzept ist: Einerseits – im Hinblick auf ihr reguläres Sortiment – bleibt Serious ihrem Prinzip treu, eine Sorte nur dann auf den Markt zu bringen, wenn sie bis zur Perfektion gezüchtet worden ist, Master Simons strengen Kriterien in Sachen Stabilität und Homogenität gerecht wird. Andererseits erlaubt es die Einführung der neuen Seriously Limited Edition Simon, viel mit alter und neuer Genetik zu experimentieren und dabei die Meinung zahlreicher Kunden in seine Züchtungsziele einzubeziehen. Zudem ist er nun in der Lage, schnell auf neue Markttrends zu reagieren, sofern das von ihm als notwendig erachtet wird. Und durch die enge Kooperation mit den Serious-Kunden bei der Sortenentwicklung binden diese sich möglicherweise noch stärker an Serious Seeds. Außerdem kommen sie nun öfter in den Genuss, eine neue Serious-Sorte zu testen, was sie sicherlich begrüßen werden.

serious happinessEs ist also wirklich eine kleine Revolution, die sich da bei Serious Seeds vollzogen hat – und das erste Kind der Revolution wurde auf den Namen „Serious Happiness“ getauft. Es ist eine Sativa/Indica-Hybride, die aus der Kreuzung der legendären AK-47 und des berühmten Warlock-Männchens hervorging. Serious verspricht, dass diese Sorte „gleich auf zweifache Weise happy macht“ – erst durch ein leicht zu handhabendes Wachstumsmodell mit einer idealen Indoor-Statur und jeder Menge großer, dichter Buds mit wenig Blatt. Und dann auch durch die lang anhaltende psychoaktive Wirkung der süßen und fruchtigen Buds, die sowohl aus einem Body-Stone als auch einem unglaublichen Sativa-Kopf-High besteht. Serious Happiness ist keine superschnell blühende Hybride, sie braucht ihre Zeit, gelangt innerhalb von 60 bis 70 Blütetagen zur Reife. Wenn man die Pflanzen vor der Blüte vier bis fünf Wochen wachsen lässt, ist ein Ertrag von 400–500 g/m2 zu erwarten. Draußen, unter natürlichem Licht, wird diese Sorte Mitte bis Ende Oktober erntereif.

Beim IC Mag Cup 2015 erhielt Serious Happiness bereits frühen Applaus, als sie in der Sativa-Kategorie des Grower’s Cup den dritten Platz belegte, eingereicht vom Grower Cloudz. Ein anderer Grower, der die Happiness kürzlich einem Anbautest unterzog, war The Doc. Er säte dazu drei feminisierte Samen aus und registrierte (wie er es von Serious Seeds gewohnt ist) eine 100%ige Keimquote. Die drei Happiness-Plants machten sich sehr gut in der Wachstumsphase, legten lebhaftes, kompaktes Wachstum an den Tag, mit exzellenter Seitenverzweigung. Die Pflanzen waren auch bemerkenswert einheitlich, von einer solchen Kreuzung hatte The Doc viel mehr Instabilität und Unterschiedlichkeit erwartet. Vier Wochen nach der Keimung stellte er den Lichtzyklus von 18/6 auf 12/12 um, weil es an der Zeit für die Blütephase war. Da waren die Pflanzen 39–48 cm hoch und The Doc schätzte aufgrund ihrer Sativa-dominanten Natur, dass sie ihre Höhe während der Blütephase noch ungefähr verdoppeln würden.

serious happinessIm Verlaufe der Blüte zeigte sich, dass zwei der drei Pflanzen einander wie Klone ähnelten, sie wuchsen bis zum Ende der Kultur akkurat Kopf an Kopf, sogar mit derselben Anzahl an Zweigen und Blüten – einfach nur verblüffend. Diese beiden Happiness-Plants hatten ihre Höhe nach vier Wochen Blüte in der Tat fast verdoppelt, während sich die dritte nicht so stark streckte und weiterhin sehr buschig, fast kugelförmig aussah. Sie war ungefähr ein Drittel kleiner als die anderen beiden. Aber alle drei Pflanzen wiesen eine beeindruckende Anzahl an Seitenzweig-Buds auf, die sich anschickten, groß und dick zu werden, weitflächig um einen großartig florierenden Blütenstand am Stamm herum arrangiert. „Das ist ein für Indoor-Pflanzen perfektes Wachstums- und Blühverhalten. Diese drei Pflanzen anzuschauen, bereitet mir schon jetzt viel Freude“, sagte The Doc mit einem Lächeln im Gesicht.

Während der fünften und sechsten Blütewoche legten die Pflanzen einiges an Blütengewicht zu, die Tops nahmen eine dicke, knollenartige Form an. Und ihr Blüten/Blätter-Verhältnis war sehr hoch, nur wenige Blätter ragten aus den dichten, massiven Blütenkelchformationen hervor. Nach acht Wochen Blüte waren sie dann mit Myriaden von Harzdrüsen übersät, was den Buds eine weiß glitzernde Erscheinung verlieh. The Doc berichtete: „Die drei Plants sehen jetzt bereits ziemlich reif aus. Yippie, eine von ihnen kommt mit einer großen Überraschung daher – sie riecht nach Wildkirsche! Fantastisch, solch einen Duft habe ich bisher noch nie gerochen. Ich weiß wohl, dass es da diesen Mythos eines AK-47-Cherry-Phänos gibt, den ein bestimmter Grower irgendwann mal gehabt haben soll … während Simon jedoch sagt, dass er einem solchen Phäno selbst nie begegnet sei. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ihn wirklich und nun ist er völlig überraschend bei dieser einen AK-47/Warlock-Hybride durchgekommen?“ Die beiden anderen Pflanzen hatten ebenfalls ein schön süßes und fruchtiges Aroma, das sich aber nicht speziell definieren ließ.

Dockie erntete die drei Happiness-Plants nach 61–63 Blütetagen, früh in dem von Serious angegebenen Zeitfenster. Die beiden klonartigen Pflanzen maßen am Ende 95 cm und beeindruckten ihren Grower mit jeweils neunzehn großen rundlichen Seiten-Topbuds, die sich hart wie Stein anfühlten. Die dritte Pflanze war ebenfalls mit vielen fetten, festen Buds beladen, ihre Endhöhe hatte sich bei 78 cm eingependelt. Das Gesamtgewicht der getrockneten Buds betrug 291 Gramm, der durchschnittliche Ertrag lag also bei fast 100 Gramm pro Pflanze – eine stolze Leistung für eine Kreuzung, die bisher noch eher provisorischer Natur ist.

serious happinessNach dem Trocknungsprozess war jenes rare Kirscharoma der einen Pflanze leider verflogen. Doch zur großen Überraschung und Freude des Docs hatten in der Zwischenzeit die Buds einer der anderen beiden Pflanzen eine deutlich wahrnehmbare Cherry-Note entwickelt! Als er bei meinem Besuch eines seiner riesigen Vorratsgläser öffnete, das mit diesen Buds gefüllt war, schlugen mir schwere Kirscharomawolken entgegen. Was natürlich äußerst verlockend war. Ich konnte es kaum abwarten, eine Probe zu verköstigen – in Form von einigen Dampfwolken aus dem Volcano, was für die Ausbreitung einer intensiven Fruchtsüße in meinem Mund sorgte. Ein Hauch von Kirsche war auch dabei, ein wunderbarer Flavour. Auf die Wirkung musste ich nicht lange warten, denn diese setzte schon nach einer halben Minute ein und gab mir sofort eine präzise Vorstellung davon, warum diese Sorte Serious Happiness genannt worden war. Weil meine Synapsen tatsächlich mit geballtem Frohsinn befeuert wurden und ein permanentes Grinsen Besitz von meinem Gesicht ergriff. Ich spürte eine machtvolle Kombination von Wirkungsweisen – im Kopf fühlte es sich anregend und euphorisch an, während gleichzeitig ein gedämpftes, entspannendes Indica-Feuer in meinem Körper glomm. Eine wahrhaft glückselige Erfahrung, die auch noch von langer Dauer war: Das nenne ich in der Tat Cannabis-Happiness.

Simon hat also mit der ersten Sorte seiner neuen Seriously Limited Edition auf Anhieb einen großen Wurf gelandet, das erste Kind der Revolution hat sich als stark und mächtig erwiesen. Serious Happiness schenkt jedermann Freude – der Serious-Crew selbst, Growern, Smokern, Patient/innen … Man kann die nächste Seriously-Limited-Sorte kaum abwarten.

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