Schwache Beweislage beim Risiko des Cannabiskonsums für Herzerkrankungen

Dass sich Cannabisgebrauch negativ auf das Herz auswirkt, ist bei Weitem nicht so eindeutig belegt, wie es Studien aus der jüngsten Vergangenheit darstellen – das erläuterten in allen Details fünf ForscherInnen im Auftrag des britischen Science Media Centre (SMC). Zu der Untersuchung hatte sie eine Studie der amerikanischen kardiologischen Universität, die im März publiziert wurde, veranlasst, in welcher die Behauptung aufgestellt wurde, dass mit demografischen Fakten und medizinischen Daten zu begründen sei, dass der Konsum von Cannabis die Risiken von Herzerkrankungen steigere. Die WissenschaftlerInnen des SMC machten auf die Grenzen dieser Forschungsarbeit aufmerksam. Ihr größter Mangel sei, dass sie bei der Häufigkeit des Konsums nicht ausreichend differenziere: Die Befragten mussten lediglich angeben, ob sie schon irgendwann einmal Cannabis konsumiert hätten. Somit würde jemand, der mit 15 Jahren einmal an einem Joint gezogen hat, genauso behandelt wie jemand, der in den vergangenen 15 Jahren permanent gekifft hat. Wir wissen, dass 8 bis 10 Prozent derjenigen, die Cannabis ausprobieren, regelmäßige KonsumentInnen werden, aber die übrigen kiffen später selten oder gar nicht.

Auch hinsichtlich des Alters sei keine Unterscheidung getroffen worden, obwohl mit zunehmendem Alter das Risiko von Blutdruckproblemen steige. Auch mache die Studie keine Angaben darüber, ob die Befragten Sport treiben oder irgendwelchen regelmäßigen physischen Aktivitäten nachgehen, die den Blutdruckwert senken. All diese Mängel stellten eine Verbindung zwischen Cannabiskonsum und Herzstörungen infrage. Die WissenschaftlerInnen äußerten, dass das Risiko aufgrund dieser Parameter unterschiedlich hoch sein könne, dass aber weitere, methodologisch strengere Untersuchungen nötig seien, um die möglichen medizinischen Risiken zu erkunden.

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