Schon im Herbst könnte in Neuseeland die Legalisierung kommen

Ozeanien ist einer der größten Cannabiskonsumenten der Welt. Nach einer Veröffentlichung von Prohibition Partners wird es dort von 9–15 % der Bevölkerung verwendet. Davon ausgehend glaubt die neuseeländische Initiative für Legalisierung, schon in diesem Jahr einen Durchbruch erreichen zu können. In einem Referendum am 19. September können die BürgerInnen des Landes über die Legalisierung von Cannabis und zudem über Sterbehilfe abstimmen. Informationen über diesen Abstimmungsprozess wurden von der Regierungsorganisation NZ Drug Foundation verbreitet. Deren Präsident, Ross Bell, ist der Meinung, dass die Gesetzesvorlage mit den Überlegungen zur öffentlichen Gesundheit auf internationalem Niveau basiert. Ziel ist es, wie auch in anderen Ländern, Schädigungen durch den Cannabiskonsum, insbesondere bei Minderjährigen, zu verringern und den Markt unter Kontrolle zu bringen. In einem Land mit 4,8 Millionen EinwohnerInnen „haben mittlerweile fast 600.000 regelmäßige Konsumenten Zugang zu Cannabis vom unkontrollierten Schwarzmarkt. Dieses Gesetz wird keinen neuen Cannabismarkt schaffen, sondern eine strenge Kontrolle der öffentlichen Gesundheit über diesen bestehenden Markt ausüben“, sagte Bell. Die Regierung erweitert jedoch nicht nur ihre Kontrolle auf dieses Marktsegment, sondern passt die Regulierung den lokalen Bedürfnissen an. Laut Gesetz wird Cannabis nur Erwachsenen ab 20 Jahren zur Verfügung stehen. Vertreiben können es nur die von der Regierung lizenzierten Geschäfte, ein Online-Handel ist nicht möglich. Die auf den Verkauf erhobene Steuer wird vollständig an das neuseeländische Gesundheits- und Bildungsprogramm ausgeschüttet. Eine Person kann maximal 14 Gramm Blüten pro Tag kaufen und zwei Pflanzen zu Hause anbauen. Die maximale Potenz des Cannabis wird reguliert und öffentlicher Konsum sowie Werbung werden nicht erlaubt sein. Die Regierung verspricht, dass sich der Zugang der PatientInnen zu medizinischem Cannabis verbessern wird. Die Abstimmungsergebnisse werden am 2. Oktober erwartet und der Kampf verspricht hart zu werden, da die Zahl der AnhängerInnen und GegnerInnen in den ersten Monaten des Jahres 2020 etwa gleich hoch war.

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