Risikominimierung auf Musikveranstaltungen

Tragödien, die Menschenleben fordern, werfen oft Schatten auf die sommerliche Festivalsaison. Oftmals stehen sie in Verbindung mit dem Gebrauch von Drogen unbekannter Herkunft oder dem Mischen verschiedener Mittel. Diese Tatsache wirft mindestens ein Licht auf zwei Dinge: erstens, dass die Jugend trotz aller Verbote Drogen konsumiert, und zweitens, dass mit entsprechendem Service Hilfe angeboten werden kann und Todesfälle vermeidbar sind. Die gute Nachricht ist, dass wir die Mittel und die enthusiastischen HelferInnen zur Verfügung haben, es fehlt nur, dass der Staat die Verantwortung übernimmt. Das Hauptproblem in Europa stellen momentan Ecstasy-Tabletten mit hohem Wirkstoffgehalt dar sowie solche, die aus dunklen Quellen stammen. Von ihnen verursachte Unglücksfälle wären leicht zu vermeiden. Mit den heute gebräuchlichen Tests lässt sich mit großer Sicherheit feststellen, ob die Tabletten erwartungsgemäß den Wirkstoff MDMA enthalten. Wenn ja, muss sich der Konsument nur um die Dosierung Gedanken machen – sie möglichst nicht auf einmal einnehmen, für den Fall, dass der Wirkstoffgehalt zu hoch liegt. Wenn der Test kein MDMA anzeigt, sollte man die Tablette überhaupt nicht einnehmen, da sie möglicherweise gefährliche Stoffe enthält und andere als die erwarteten Wirkungen auslösen kann. Beim Auftauchen solcher Tabletten warnen die TesterInnen regelmäßig die Festivalbesucher.

Obwohl sich solche recht simplen Dienstleistungen weltweit immer mehr durchsetzen, interpretieren Regierungen das Drogenverbot falsch und erlauben diese Tests nicht, da sie ihrer Meinung nach zum Konsum anreizen. Das Gegenteil ist der Fall. Wer beschlossen hat, sein Vergnügen mit irgendeinem Mittel zu steigern, den muss man dazu verleiten, das ohne Risiko zu tun! Die Drogentests sollte man nicht nur auf Tabletten und Pulver beschränken. In Spanien ist es bewährte Praxis, Cannabisproben zu testen, um festzustellen, in welchem Verhältnis THC und CBD enthalten sind und ob gefährliche Verunreinigungen darin vorkommen. Die Regierungen sollten einsehen, dass solche Dienstleistungen im allgemeinen Interesse liegen und ein Drogengebrauch ohne Risiko Tragödien verhindert.

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