Protest hat gewirkt

CBD-Produkte bleiben in Österreich legal

Ein überhasteter Änderungsentwurf der österreichischen Suchtgiftverordnung (SVO), mit dem beinahe alle Cannabidiol-(CBD)-Produkte in Österreich als „Suchtmittel“ verboten werden sollten, ist nach Protesten des Hanf-Instituts vorerst wieder in der Schublade des Gesundheitsministeriums verschwunden.

Der branchenintern als „Lex Magu“ – so der Name des Ladens, der als erster in Österreich CBD-Blüten verkaufte – bezeichnete Entwurf wollte primär den Verkauf dieser Blüten illegalisieren.

Der gesetzliche Hüftschuss hätte aber zugleich auch alle CBD-Zubereitungen wie Öle, Salben und Lebensmittel sowie Hanfkosmetika betroffen und damit viele Existenzen in der boomenden Hanfbranche gefährdet.

Vor Redaktionsschluss war die SVO-Novellierung sang- und klanglos von der Webseite des österreichischen Parlaments verschwunden und es ist anzunehmen, dass die österreichische Gesundheitspolitik nach den Neuwahlen im Oktober anderen Themen als dem Verbot eines unschädlichen Cannabinoids Vorrang einräumen wird.

CBD-Produkte bleiben damit einstweilen in einer nicht regulierten Grauzone. „Nach Ansicht des Hanf-Instituts wäre eine Regulierung als Nahrungsergänzungsmittel der beste Weg, um hier Sicherheit für Produzenten, Verkäufer und Konsumenten zu gewährleisten“ sagte Obmann Toni Straka.

In der Hanfbranche ist man optimistisch, dass es zu keinem Verbot kommen wird. CBD ist nicht psychoaktiv, sondern kompensiert sogar die psychoaktiven Auswirkungen des THC, die insbesondere bei chronischen SchmerzpatientInnen oft gar nicht erwünscht sind.

Auch RaucherInnen, die durch CBD ihren Nikotinkonsum einschränken oder gar ganz beenden – dem Autor gelang mit CBD-Vaping nach fast vier Jahrzehnten innerhalb von vier Monaten die Abkehr von Nikotin –, können mittlerweile wieder das legale Cannabis mit weniger als 0,3 Prozent THC-Gehalt an zwei Orten in Wien erwerben.

CBD-Blüten in Wien erhältlich

Das Angebot an CBD-Blüten ist derzeit vor allem aufgrund des fehlenden Nachschubs – es gibt lediglich einen Produzenten, dessen CBD-Sorten allen gesetzlichen Bedingungen entsprechen – noch auf Wien konzentriert.

Das wird aber nicht mehr lange so bleiben: Noch im Spätherbst werden den Informationen des Hanf-Instituts zufolge weitere CBD-Shops ihre Tore öffnen. Einstweilen kann man CBD-Blüten hier bekommen:

Bei Magu in der Stiftgasse in Wien-Neubau sind die Blüten seit September wieder erhältlich.

Beim Hanf-Institut in der Klostermanngasse in Wien-Liesing gibt es wiederum gegen eine Spende von 75 Euro 10-Gramm-Baggies „Hanfblütentee“ mit Zertifikat zum Abholen oder per Postversand innerhalb Österreichs.

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