NORWEGEN UND DIE MEDIKAMENTENPROGRAMME

Im Dezember vorigen Jahres veröffentlichte die europäische Presse die Geschichte eines gewissen Joakim Hedström, der in Schweden, dem Spitzenreiter des Cannabisverbots, zum erstenmal eine Genehmigung für arzneitechnische Verwendung von Marihuana bekam. Nun sieht es so aus, als wenn auch in Norwegen, an der anderen Seite der skandinavischen Halbinseln, ein Medikamentenprogramm anlief, welches mit einem medizinischen Marihuanaprogramm vergleichbar ist.

 

Die dortige Drogenbehörde hat nämlich im März entschieden, den Antrag von M. Berg zu genehmigen, so dass er von der Firma Bedrocan, die unter Aufsicht des Gesundheitsmi-nisteriums der holländischen Regierung steht, arzneitechnisches Marihuana zur Linderung der Symptome seiner posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) und zur Linderung der  Symptome des Aufmerksamkeitsdefizitssyndroms und der Hyperaktivität (ADHD) kaufen kann.

Der Mann versuchte bereits in der Vergangenheit, die alternative Arznei in der Tasche über die Grenze zu schmuggeln. Die Arznei wurde dort jedoch beschlagnahmt, unbeachtet seiner Erklärung, dass ihm der Arzt diese Art von Therapie vorgeschlagen habe. Diese Angelegenheit ließ Berg nicht auf sich beruhen. Vielmehr nahm Berg mit dem Internationalen Bund für Cannabinoide Medikamente (International Association for Cannabinoid Medicines) Kontakt aufnahm, wo man ihm vorschlug, sich an den Landesombudsmann zu wenden. Der Ombudsmann ist eingeschritten, und Berg konnte kurz darauf den offiziellen Bescheid vom Rechtsratgeber des gesundheitlichen und sozialen Dienstleistungszentrums in den Händen halten. In diesem Bescheid wurde ihm zugesichert, dass er keinen Gesetzesbruch beging, als er mit dem in einer holländischen Apotheke gekauften Marihuana die norwegische Grenze übertrat. Die Begründung bezog sich auf den 75. Artikel des Schengen-Abkommens, der das Mitführen von Betäubungsmitteln im Rahmen einer ärztlichen Behandlung erlaubt.

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