Mit Hanfanbau die Stadt erhalten

Rasquera, ein Ort an der spanischen Meeresküste, wird noch mehr als seine Umgebung von der Wirtschaftskrise gebeutelt – bis zum Jahre 2012 stieg hier die Arbeitslosigkeit auf 23%, was auch für spanische Verhältnisse extrem hoch ist. Das katalanische Städtchen, dass einen Schuldenberg von 1,3 Millionen Euro zu bewältigen hat, hat nun einen unkonventionellen Lösungsvorschlag für das Problem: die Wirtschaft durch Hanfanbau anzukurbeln. Um es eindeutig zu machen: es geht hier nicht um Industriehanf sondern um Marihuana! Die Idee stammt übrigens nicht von den Stadtoberhäuptern, sondern vom Cannabis-Selbsthilfeverband Barcelona (ABCDA), der für den Projektstart 36000 Euro anbot und ab Juli jährlich 550 000 Euro für Pacht und Bewachung der Anlagen sowie für Rechtskosten aufbringen würde. Mit anderen Worten, das Betreiben der Anlage würde die Stadt keinen Cent kosten. Die ABCDA, ein Verband mit ca. 5000 Mitgliedern, würde den Cannabis zu Therapiezwecken züchten, um damit ihre Patienten und Mitglieder zu behandeln. In Spanien verstößt man übrigens mit dem Anbau für Eigenbedarf nicht gegen das Gesetz, von der Rechtmäßigkeit des ABCDA-Projekts sind allerdings bei weitem nicht alle überzeugt. So behauptet zum Beispiel der Hauptdetektiv des benachbarten Tortosa in tiefster Überzeugung, dass das Gesetzbuch den Anbau und Vertrieb einer derartigen Menge an psychoaktivem Hanf auf jeden Fall untersage. Die Stadtverwaltung und der Bürgermeister der Stadt setzen sich aller-dings dennoch mit der Möglichkeit auseinander und betrachten das Projekt nicht als bloße Provokation, sodass über die Durchführbarkeit des Vorhabens letztendlich eine umfassende rechtliche Studie entscheiden wird.

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