Mit CBD in einem Bett

CBD wirkt auf den Organismus unter anderem beklemmungslösend, antipsychotisch, antidepressiv, krampflösend und neuroprotektiv. Kurz gesagt, ist das CBD für die zahlreichen dokumentierten und angenommenen positiven Eigenschaften des Cannabis verantwortlich. Wie aber wirkt es sich auf den Schlaf aus? Fördert oder verhindert es einen guten Schlaf? Die Antwort erfordert einige Vorbemerkungen. Bei Tierversuchen mit verschieden hohen CBD-Dosen, die oft direkt in bestimmte Regionen des Gehirns gegeben wurden, fand man heraus, dass abhängig von der Dosis gegensätzliche Wirkungen auf den Schlaf ausgeübt wurden. Das ist deswegen interessant, weil diese paradoxen Wirkungen des CBD Antworten auf einige Fragen zu den beiden Hauptcannabissorten Indica und Sativa geben können. Viele KonsumentInnen glauben, dass die Indicasorten am wahrscheinlichsten eine beruhigende Wirkung ausüben, doch ist das absolut nicht sicher. Ethan Russo, Neurologe und anerkannter Medizinalcannabisforscher, ist der Meinung, dass die beruhigende Wirkung der Indicasorten fälschlicherweise auf den CBD-Gehalt zurückgeführt wird. Er glaubt, dass ein niedriger CBD-Gehalt in ausgewogener Dosierung in Wirklichkeit belebt. Eine Studie an Freiwilligen kam zu dem Ergebnis, dass THC Müdigkeit auslöst, nicht das CBD. 15 mg THC erwiesen sich als sedativ, demgegenüber steigerten 15 mg CBD die Wachsamkeit. Zusammen angewendet schien es so, dass CBD die nach dem Aufwachen noch verbleibende beruhigende Wirkung des THC ausgleicht. Eine chemische Analyse der biologischen Fakultät der Universität von Indiana machte darauf aufmerksam, dass Indicasorten höchstwahrscheinlich mehr THC und CBD enthielten. Das könnte die Ergebnisse einer Erhebung aus dem Jahr 2014 erklären, nach der die Mehrheit der KonsumentInnen von therapeutischem Cannabis den Indicasorten als Hilfe zum Einschlafen den Vorzug gaben. Den unter Schlaflosigkeit Leidenden ist daher der Konsum einer Sorte anzuraten, die einen höheren, potenziell beruhigenden THC-Spiegel aufweist. Da die Erhebung in ihrer Größe ziemlich begrenzt war, sind weitere Forschungen zur Bestätigung notwendig.

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