Medizinisches Cannabis in Peru angekommen

Im November unterzeichnete der peruanische Präsident eine Gesetzesvorlage, die den Gebrauch von medizinischem Marihuana landesweit erlaubt. Das neue Gesetz genehmigt den Besitz von Cannabis für medizinische Zwecke sowie Handel und Vertrieb, nicht aber den Anbau für den Eigenbedarf der PatientInnen. Die Regierung muss nun eine Liste der ZüchterInnen erstellen, denen es erlaubt ist, Kranke gegen Vorlage eines ärztlichen Rezeptes zu versorgen. Cannabis wird aller Voraussicht nach bei Parkinson, Epilepsie, Krebs und anderen chronischen oder momentan nicht therapierbaren Krankheiten verschrieben werden.

Damit folgt Peru dem Vorbild Mexikos und Chiles und schließt sich als weiteres lateinamerikanisches Land der Freigabe von medizinischem Cannabis an. In Chile wurde 2015 die medizinische Anwendung gestattet und seit Mai 2017 ist Cannabis in Apotheken erhältlich. Im lateinamerikanischen Vergleich ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Cannabis in Chile am höchsten. Der Wille des Volkes geht jedoch über den medizinischen Gebrauch hinaus. Darauf reagiert auch die Gesetzgebung: Der Kongress bereitet die Diskussion einer Gesetzesvorlage vor, die den häuslichen Anbau von sechs Cannabispflanzen aus rekreativen oder spirituellen Gründen legalisieren würde. Damit bewegt sich Chile auf eine totale Legalisierung zu, für die es ebenfalls schon Beispiele in Südamerika gibt. Es genügt, an Uruguay zu denken, das als erstes Land auf der Welt die vollkommene Freigabe von Cannabis, zudem zu Spottpreisen, beschlossen hat. Man denke auch an Jamaika, das sich ebenfalls mit schnellen Schritten auf die Legalisierung zubewegt und bereits den Eigenanbau von fünf Pflanzen gestattet. Auch in Puerto Rico bewegt sich etwas beim medizinischen Cannabis. Seit Sommer 2017 kann Kranken Cannabis zum ausschließlichen Gebrauch im Vaporiser verschrieben werden.

Nachdem Peru sich diesem Vorgehen angeschlossen hat, haben weitere 30 Millionen Menschen auf dem Kontinent Zugriff zu medizinischem Cannabis.

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