Medizinische Probleme durch das Drogenverbot

Das größte Problem beim Einkauf auf dem Schwarzmarkt ist, dass du nicht weißt, was du bekommst. Wenn du Glück hast, verrät dir der/die DealerIn oder deine Nase, ob du es mit einer Indica oder einer Hybriden zu tun hast, aber über die Cannabinoidzusammensetzung erfährst du gar nichts. Über gute Anbaubedingungen und den Verzicht auf den Einsatz von Chemikalien solltest du dir keine Illusionen machen. Wenn du HaschischliebhaberIn bist und meinst, dass das gar nicht so wichtig ist, dann solltest du dir nach der Lektüre einer neuen Forschungsarbeit aus Madrid Gedanken über die medizinischen Risiken machen. Die ForscherInnen der Universität Compultense kauften für eine Laboruntersuchung auf den Straßen Madrids, und nicht in den Cannabis Clubs, die eine gesicherte Qualität bieten, 90 Haschischproben. Die Proben wurden nach ihrer Form in zwei Gruppen eingeteilt: eichel-und stabförmige. Es zeigte sich ein gravierender Unterschied der Verunreinigung: 93 % der eichelförmigen, aber „nur“ 30 % der stabförmigen waren mit Kolibakterien verseucht. Escherichia coli (E. coli) kommt im menschlichen und tierischen Dickdarm vor. Kein Wunder, dass die ForscherInnen in einigen der Proben auch Beimischungen von Fäkalien nachweisen konnten. Das Haschisch war vorwiegend aus Marokko geschmuggelt worden, und zwar im Magen, wie man aus seiner Form schließen kann. Jede dritte Probe wies auch das Aspergillus-Bakterium auf, das asthmatische Symptome hervorrufen kann. Insgesamt erwiesen sich 100 % des eichelförmigen Haschischs und 59 % des sternförmigen als für den menschlichen Konsum ungeeignet. Dies ist das Verdienst des Krieges gegen die Drogen, der Cannabis und seine Derivate auf den Schwarzmarkt drängt, wo natürlich keine Qualitätskontrollen stattfinden und verunreinigte Produkte nicht ausgefiltert werden können. Die Madrider ForscherInnen kamen zu dem Ergebnis, dass Haschisch von der Straße ein Problem für die Gesundheit darstellt. Wir möchten hinzufügen, dass dieses durch eine Cannabisregulierung unter strikter Beachtung medizinischer Aspekte ganz einfach gelöst werden könnte.

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