Medical-PatientInnen in Dänemark

Im Januar dieses Jahres begann in Dänemark ein experimentelles Programm für medizinisches Cannabis. In dessen Rahmen wurde 131 PatientInnen, die an Krebs oder Multipler Sklerose erkrankt sind oder an Rückenmarksverletzungen bzw. chronischen Schmerzen leiden, Cannabis verschrieben.

Die Regierung unterstützt dieses Programm mit rund drei Millionen Euro. Bis Ende Januar bekam das Programm 111 TeilnehmerInnen, darunter einige, die schon mehrfach Cannabis verschrieben bekommen hatten. Auch in Medizinerkreisen zeigt sich Bereitschaft zur Mitwirkung, denn nach der Statistik nahmen schon im ersten Monat des Jahres 53 von ihnen an der Experimentalphase teil. Im Laufe der Zeit werden es sicher noch mehr werden. Viele ÄrztInnen gaben an, über die nötigen wissenschaftlichen Daten zu verfügen, um ohne Bedenken Cannabis verschreiben zu können. Nach Aussage der Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby rechnete man im Verlauf des Jahres mit 500 PatientInnen, die von dem Angebot Gebrauch machen werden. Dementsprechend seien 111 Teilnehmende im ersten Monat ein guter Anfang.

Das Ende 2017 beschlossene Programm läuft über vier Jahre und die in dieser Zeit gemachten Erfahrungen werden die endgültige Form des Programms bestimmen. Es gibt aber auch MedizinerInnen, die mit den bisherigen Ergebnissen des Programms unzufrieden sind. Der Leiter der dänischen Arthritisgemeinschaft findet zum Beispiel den Beginn nicht ermutigend. Obwohl er es sehr begrüße, dass einige PatientInnen tatsächlich in den Genuss von Cannabis kommen, halte er die Anzahl insgesamt jedoch für zu gering. Seine Organisation habe schon Kontakt zu Ärzten aufnehmen müssen, die es prinzipiell ablehnten, Cannabis zu verschreiben. Nach seinen Angaben wurde mehr als 100 PatientInnen die Therapie verweigert und in vielen Fällen sei es nicht gelungen, zwischen den PatientInnen und den behandelnden ÄrztInnen zu vermitteln. Daher sei es diesen PatientInnen nicht möglich, an dem Programm teilzunehmen. Vier Jahre dürften jedoch ausreichen, dass ÄrzteInnen auf der Grundlage des entsprechenden Wissens über die Verschreibung von Cannabis entscheiden können.

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