Medical im britischen Parlament

maxresdefaultDie britische parteiübergreifende Grup-pe für eine Reform der Drogenpolitik gab am 13. September einen Bericht über die Untersuchungsergebnisse der letzten sieben Monate über die medizinischen Eigenschaften von Cannabis heraus. Angesichts der Ergebnisse erscheint es widersinnig, PatientInnen weiterhin der Möglichkeit des Cannabisgebrauchs zu berauben.

Der Bericht enthält Berichte von über 600 PatientInnen, medizinischen Sachverständigen und EntscheidungsträgerInnen und ist eine der umfassendsten Untersuchungen auf dem Gebiet des medizinischen Cannabis weltweit. Baroness Molly Meacher, eine der Vorsitzenden der Gruppe, sagte in der Pressekonferenz, dass Belege aus allen Teilen der Welt einhellig für die Vorzüge des medizinischen Cannabis bei einer ganzen Reihe von medizinischen Symptomen sprächen. Aufgrund dieser Beweise sei bereits in zahlreichen Ländern und Staaten der USA die Anwendung von Cannabis für medizinische Zwecke freigegeben worden. Es sei daher irrational, dass Großbritannien Cannabis als Droge einstufe, die über keine positive medizinische Wirkung verfügt.

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Der Bericht verweist darauf, dass in mehreren Ländern – etwa in Deutschland und Italien – nationale Programme für medizinisches Cannabis in Angriff genommen werden. Die Parlamentarierin und Mitvorsitzende Caroline Lucas machte darauf aufmerksam, dass in Großbritannien gegenwärtig Hunderttausende Cannabis konsumieren, in erster Linie aus gesundheitlichen Gründen, und dass es inakzeptabel sei, dass sie zur Beschaffung die Gesetze verletzen müssen. Dies sei eine Frage der Anteilnahme und der Menschenrechte. Ein beherztes Eingreifen der Regierung sei vonnöten, um das medizinische Cannabis von anderen, weitergehenden Ansätzen zur Drogenreform abzutrennen und unverzüglich handeln zu können. Jon Liebling, Vorsitzender der United Patients Alliance, einer Organisation der CannabispatientInnen, begrüßte den Bericht. Er merkte an, dass die Veröffentlichung der weltweit verfügbaren Belege in ihrer Kampagne für medizinisches Cannabis einen Meilenstein darstelle. Im Zusammenschluss mit der Kampagne „End Our Pain” äußert United Patients Alliance schon lange, dass die KonsumentInnen von medizinischem Cannabis keine StraftäterInnen, sondern kranke Menschen sind. Liebling drängte die britische Regierung, die Publikation ernstzunehmen und dementsprechend zu handeln. Unhaltbar sei der Standpunkt, dass Cannabis aus medizinischer Sicht wertlos ist. Großbritannien müsse den 13 Staaten der Europäischen Union und den 25 amerikanischen Bundesstaaten folgen und deren Einschätzung teilen. Es gehe um Anteilnahme, um soziale und medizinische Gerechtigkeit auf der Basis harter Tatsachen. Liebling betonte, dass die Kampagne „End Our Pain” in Großbritannien das politische Interesse zur Frage des medizinischen Cannabis wecke. Die Untersuchung der hochrangigen Parlamentsgruppe entstand zu einem Zeitpunkt, in dem gute Aussichten bestehen, dass auch Großbritannien sich den Ländern anschließen wird, die Cannabis aus medizinischen Gründen zugelassen haben.

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