Luxemburgisches Medizinprogramm erfolgreich

Obwohl sich Luxemburg noch in einer experimentellen Phase befindet, zeigt das medizinische Cannabisprogramm in Luxemburg bereits vielversprechende Ergebnisse. Im ersten Jahr erhielten 633 PatientInnen Blütenstände.

Der Gesamtverbrauch betrug 270 Kilogramm, was bedeutet, dass die PatientInnen durchschnittlich fünfunddreißig Gramm getrocknete Blüten pro Monat erhielten. Wie in anderen Ländern üblich, wird Cannabis nur bei schweren Krankheiten und fortgeschrittenen Stadien von Erkrankungen verschrieben, beispielsweise KrebspatientInnen, die eine Chemotherapie erhalten, PatientInnen mit Anfällen aufgrund von Multipler Sklerose oder anderen schwerwiegenden Krankheiten sowie PatientInnen mit chronischen Schmerzen. Ein signifikanter Unterschied zu anderen Start-up-Programmen ist, dass medizinisches Cannabis kostenlos zur Verfügung gestellt wird, um zu gewährleisten, dass die Bedürftigen versorgt werden. Atypisch ist auch, dass in einem Land mit 600 000 EinwohnerInnen von 2200 ÄrztInnen sofort 240 berechtigt sind, Cannabis zu verschreiben. Dies ist in erster Linie auf die Tatsache zurückzuführen, dass sie nur eine kurze, sechsstündige Schulung absolvieren müssen, um ihren PatientInnen Cannabisblüten zu verschreiben.

Zum Verbrauch empfehlen sie natürlich nicht das Rauchen, da dies die Lunge schädigen kann, sondern geben dem Vaporisieren den Vorzug. Bei den verfügbaren Blütenständen gibt es solche mit einem hohen THC-Wert sowie andere mit einem ausgewogenen THC: CBD-Verhältnis. Die Sorten, die verschreiben werden können, stammen aus Kanada und Deutschland. Dies ist für den Staat ziemlich kostspielig, daher möchte das Land auf lange Sicht Cannabis selbst produzieren. Dazu muss jedoch festgestellt werden, wie groß die Nachfrage der PatientInnen ist. Vergessen wir nicht, dass Luxemburg neben dem medizinischen Programm auch die Zulassung von Cannabis für den Freizeitkonsum vorbereitet, was auch für die Selbstversorgung spricht. Ungewöhnlich, dass die beiden Arten der Cannabislegaliserung in einem Land so stark miteinander gekoppelt sind. Gut möglich, dass andere europäische Länder den gleichen Weg einschlagen.

You can share this: