Luxemburg legalisiert

Wenn man einen Tipp abgeben sollte, welches das erste Land in Europa sein wird, das die erste vollständige Cannabislegalisierung durchführt, würden die meisten Spanien, Holland oder eventuell die Schweiz nennen. Momentan sieht es jedoch sehr danach aus, dass Luxemburg aus dem Nichts an die Spitze drängt und als erstes Land die Früchte der Cannabislegalisierung ernten wird. Der Prozess ist zudem schon recht fortgeschritten. Im Dezember veröffentlichte die Regierungskoalition ein 250-seitiges Dekret, das sich mit der Form der Legalisierung und den zu erwartenden Auswirkungen nach ihrer Inkraftsetzung beschäftigt. Ziel der luxemburgischen Regierung ist es in erster Linie, dem Schwarzmarkt die KonsumentInnen zu entziehen, psychische und physische Schäden zu minimieren und die Aktivitäten der Verbrecherorganisationen einzudämmen. Luxemburg würde also über die gegenwärtige Praxis in Holland und Spanien hinausgehen. Cannabis wäre nicht nur geduldet und in Coffeeshops oder über Cannabis Clubs erhältlich, sondern nach US-amerikanischem Vorbild in besonderen Geschäften für Erwachsene zugänglich. Dem Dokument zufolge würde der Anbau innerhalb der Landesgrenzen reguliert, Export und Import wären nicht gestattet. Luxemburg hat erst 2018 medizinisches Cannabis zugelassen und Ende des Jahres eine zweijährige Testphase vorgeschrieben, nach deren Ablauf entschieden werden soll, ob nach deutschem Vorbild Cannabis über die Krankenkassen erhältlich sein wird. Das Inkrafttreten der Legalisierung kann frühestens in der nächsten Gesetzgebungsperiode erfolgen, daher muss man noch bis zu fünf Jahre darauf warten.

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