LSD statt Kaffee?

LSD ist bekanntermaßen eines der potentesten Halluzinogene. 200 Mikrogramm, also 0,0002 Gramm reichen aus für eine acht– bis zehnstündige Reise, die Hirn und Seele verdrehen kann. Bei solchen Größenordnungen fällt das Dosieren nicht leicht. Ausdauernde Studien von InteressentInnen haben aber ans Licht gebracht, dass ein Zehntel dieser Dosis eine komplett andere Wirkung entfalten kann.

James Fadiman hatte schon in den 1960er Jahren, noch vor dem Verbot des LSD, Experimente mit psychedelischen Mitteln durchgeführt, und nachdem Forschungen wieder erlaubt waren, veröffentlichte er 2011 sein Buch The Psychedelic Explorerʼs Guide. Im gleichen Jahr veröffentlichte er auf einer Konferenz eine Reihe von persönlichen Berichten über die Mikrodosierung von LSD. Ungefähr 10 bis 20 Mikrogramm verursachten demnach keine Wahrnehmungsstörungen, hätten aber eine positive Wirkung auf die geistige Fokussierung und ermöglichten stundenlanges konzentriertes Arbeiten. Nach der Publikation seines Buches erreichten Fadiman mehr und mehr persönliche Erfahrungsberichte, die das Phänomen bestätigten, und so gelangte das Wissen darum langsam aber sicher in den Mainstream. Der aufstrebende Leiter eines Start-ups berichtete vor Kurzem, dass er jeden vierten Tag mit einer minimalen Dosis LSD starte. Damit verpasse er seinen Vorträgen den richtigen Schwung und glätte auftretende Probleme. Kann es sein, dass der Stern des Kaffees im Sinken begriffen ist?

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