Legalisierung bedeutet kein Risiko für Minderjährige

Einige starrsinnige PolitikerInnen bleiben dabei, dass Cannabis auf Rezept eine Gefahr für Teenager darstellt. Leider widerspricht dem eine neue, bisher umfangreichste Studie. Innerhalb von 16 Jahren untersuchte das Boston College anonym ausgefüllte Fragebögen von über 800.000 Jugendlichen aus 45 US-Staaten. Das Ergebnis publizierte die Fachzeitschrift American Journal of Drug and Alcohol Abuse. Sehr interessant ist, dass in Staaten, in denen medizinisches Cannabis erlaubt ist, die Zahl der jugendlichen KifferInnen bei 1,1 Prozent und niedriger liegt. Bezieht man andere Parameter wie beispielsweise die lokalen Vorschriften für Tabak- und Alkoholkonsum, wirtschaftliche Trends, jugendliche Eigenheiten und die demografischen Gegebenheiten der Staaten ein, bliebe der Prozentsatz unverändert. Dr. Rebekah Levin Coley, Psychologin und Leiterin der Untersuchung, sagte, dass sich bei bestimmten Untergruppen noch größere Unterschiede auftäten. In den Untersuchungsstaaten mit Legalisierung konsumierten beispielsweise 3,0 Prozent weniger Schwarze und 2,7 Prozent weniger Latinos Cannabis.

Da die Untersuchung über einen Zeitraum von 16 Jahren geführt wurde, konnten die ForscherInnen auch Veränderungen untersuchen. Sie stellten fest, dass der Cannabisgebrauch von Jugendlichen umso stärker sank, je länger die Legalisierungsgesetze in Kraft waren. Die Untersuchung ging nicht nur den Folgen der therapeutischen Zulassung, sondern auch der Entkriminalisierung nach und fand heraus, dass diese den jugendlichen Konsum von Marihuana nicht beeinflusste. Einen kleinen Rückgang beobachteten sie bei 14-jährigen Jugendlichen lateinamerikanischer Herkunft und eine geringe Steigerung bei weißen Jugendlichen. Jedoch habe kein einziges Gesetz den regelmäßigen Konsum oder denjenigen großer Mengen beeinflusst.

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