Legales Gras – weniger Selbstmorde

Es gibt noch viele Menschen auf dem alten Kontinent, die sich einfach nicht vorstellen können, wie man „Rauschgift“ wirksam in der Heilkunde einsetzen kann. Andere wiederum können angesichts der Therapieerfolge, Cannabis kaum noch mit Rauschgift assoziieren.

 

Ein brandaktuelles deutsch-amerikanisches Forschungsprojekt hilft den Skeptikern vielleicht zu verstehen, dass es sich bei dem Kampf um die Genehmigung von Marihuana für Heil-zwecke nicht nur um liberalistische Flausen sondern um das Allgemeinwohl handelt und dass dieses Mittel nicht nur für Kranke sondern auch auf die Gesellschaft positive Wirkung aufweisen kann. Die Untersuchung wurde unter deutscher Mitwirkung von den Professoren dreier staatlicher Universitäten in den USA durchgeführt (Colorado, Montana, San Diego) und vom Bonner Institut für Arbeitsforschung publiziert. Anhand von Daten aus dem Untersuchungszeitraum zwischen 1990 und 2007 analysierten die Forscher, wie sich nach der Zulassung des Medizinalmarihuanas die Selbstmordraten in den untersuchten Staaten änderten.

Daniel Rees, der das Forschungsprojekt leitete, stellte zwar keinen Ursache-Wirkung-Zusammenhang zwischen den untersuchten Faktoren auf, merkt jedoch an, dass ein Marihuana-Konsum in Maßen anti-depressive Wirkung habe. Gleichzeitig weist er auch darauf hin, dass ein übermäßiger Konsum gerade auch ein Auslöser von Depressionen sein kann. Dem Forscherteam fiel zudem auf, dass in den Staaten, in denen das Programm des Einsatzes von Medizinalcannabis genehmigt worden war, der Alkoholkonsum junger Männer sank, was unter anderem deswegen eine wichtige Beobachtung ist, weil der Lebensstil, der sich aus übermäßigem Alkoholgenuss ergibt, in anfälligen Kreisen leicht zu Selbstmordgedanken führen kann. Im Rahmen der Untersuchung stellte man fest, dass die Selbstmordrate bei der Gesamtbevölkerung der drei Staaten um 5% gesunken war, welche bei den Männern zwischen 20-29 Jahren einer Senkung von 11% entspricht, und einem 9 Prozentigen Rückgang der Selbstmordfälle bei Männern zwischen 30-39 Jahren. Aufgrund der Ergebnisse kommt die Studie unter anderem auch zu dem Schluss, dass die Zulassung des Medizinalcannabis zum psychologischen Wohlbefinden beiträgt und die Selbstmordrate im Kreise der jungen Männer sinkt. Laut der Erläuterungen zu diesen Feststellungen kann Marihuana zur Behand-lung negativer Schockerlebnisse, die die Persönlichkeit stark beeinflussen, beitragen und gleichzeitig die Zahl der Selbstmordfälle, die sich aus übermäßigem Alkoholkonsum ergeben können, senken.

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