Legales Gras für Teenies?

Obwohl wir die Wandlungen in der Hanfpolitik wirklich mit Argusaugen beobachten, waren auch wir überrascht, als wir von einer australischen Initiative hörten, die den Graskonsum dermaßen entkriminalisieren würde, dass sie den Kauf und Verkauf des Ganja in gesetzliche Rahmen binden würde.

Eine Gruppe, die sich aus dem ehemaligen Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Melbourne, Mitgliedern des Australischen Ärztebundes (AMA) und weiteren prominenten Australiern zusammensetzt, schlägt vor, Cannabis und Ecstasy in einem derartigen Umfang zu entkriminalisieren, dass es auch für 16-jährige erhältlich wäre, sofern diese bereit sind, sich auf einer vertraulich behandelten Liste zu registrieren. Diese Konsumenten würden dann ihre Drogen von Anbauern und Chemikern beziehen, die über eine Genehmigung verfügen. Die Notwendigkeit für einen solchen Vorschlag wird mit dem fehlgeschlagenen Drogenverbot begründet, durch welches der Drogenmarkt in die Hände von Kriminellen geriet, die ohne Qualitätskontrolle jung und alt gleichermaßen die verschiedensten Drogen vorsetzt. Der Gebietsleiter der AMA Victoria hält die Zeit für gekommen, eine Drogenpolitik einzuführen, die auf Tatsachen basiert: “Wir dürfen nicht zulassen, dass die Drogenpolitik in unserem Lande von Vorurteilen regiert wird. Es ist außerordentlich wichtig, dass wir in dieser Angelegenheit unseren Blick auf Tatsachen richten und unseren Blickwinkel nicht einschränken lassen, wenn wir die goldrichtige Lösung für die Gesellschaft suchen”, betonte er.

Bei der Maßnahme würde Cannabis sogar versteuert, und die neuen Marktakteure könnten Cannabis nur im Besitz einer “leicht einzuholenden, aber auch leicht zu verlierenden Genehmigung” anbauen und verkaufen. Auf den Verpackungen für Marihuana gäbe es keinen Platz für Dekor, jedoch müsste auf ihnen in jedem Fall ein gesundheitlicher Hinweis vermerkt sein, ähnlich wie auf den Zigarettenpackungen. Wie auch beim Tabakkauf müssten die Jugendlichen vor dem Kauf von Cannabis ein entsprechendes Alter nachweisen. “Egal, wie objektiv man es zu betrachten versucht, Polizeimaßnahmen haben nur einen minimalen Einfluss auf den Rauschgifthandel und den Zugriff auf illegale Drogen”, argumentiert ein ehemaliger Polizist, der sich der Gruppe angeschlossen hat.

Sollten es die Verfasser der Eingabe tatsächlich ernst meinen mit ihrer Aussage, dass ihnen die wissenschaftlichen Nachweise sehr wichtig sind, so möchten wir hiermit ihre Aufmerksamkeit auf die winzige Tatsache lenken, dass das Kiffen im Teeniealter später zu mentalen Problemen führen kann; daher wäre es empfehlenswert, die Altersgrenze wenigstens auf 18 heraufzusetzen.

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