Kanadas zwei Gründe

Ein wichtiges Thema der Wahlkampagne des im letzten Oktober gewählten kanadischen Ministerpräsidenten Justin Trudeau war die Legalisierung von Marihuana und die Förderung der Suchtprävention. Dass dies nicht nur ein Wahlversprechen war, beweist die Tatsache, dass Trudeau nun dessen Verwirklichung in Angriff nimmt. In einem Interview im August formulierte der kanadische Ministerpräsident zwei klassische Argumente, die für die Legalisierung von Cannabis sprechen: Nach der Regulierung, lautet Argument Nummer eins, werden Minderjährige weniger leicht Marihuana bekommen. Das sei wichtig, weil Cannabiskonsum sich negativ auf das in der Entwicklung befindliche Gehirn auswirken könne, auch wenn er weniger gefährlich sei als der Konsum von Alkohol oder Tabak. Das Verbot bewirke, dass Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen leicht an Marihuana kommen, das regulierte System hingegen erschwere TeenagerInnen den Zugriff. Trudeaus zweiter Grund betrifft die Einnahmen aus dem Cannabishandel, die sich gegenwärtig in den Händen des organisierten Verbrechens konzentrierten, woran die Entkriminalisierung allein nichts ändern würde. Die Legalisierung jedoch wäre ein schwerer Schlag für den Markt der Verbrecherbanden. Die Argumente sind klar, aber jetzt müssen wir sehen, wie die Theorie in die Praxis umgesetzt wird.

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