Internationales Zentrum der Cannabisforschung in Prag

Am 15. Dezember 2015 eröffnete das International Cannabis Research Institute (ICCI) dank einer Zuwendung von einer halben Milliarde Kronen von kanadischen und amerikanischen Investoren. Gesundheitsminister Svatopluk Nemecek sagte, dies sei die größte Investition privater Mittel in die tschechische medizinische Forschung der letzten Jahre gewesen. Das ICCI ist ein Gemeinschaftsprojekt der Tschechischen Wissenschaftlichen Gesellschaft und Dioscorides Global Holdings. Nicht nur im neuen Prager Zentrum wird das ICCI wissenschaftlich arbeiten, sondern auch an der Prager Karls-Universität, an der Masaryk-Universität in Brünn und an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Vorrangiges Ziel ist es, zu den wissenschaftlichen Untersuchungen über die Anwendbarkeit von medizinischem Cannabis beizutragen. Das Zentrum hat hochrangige ForscherInnen verpflichtet, unter anderen einen der bekanntesten Erforscher der inneren Cannabinoide und der Anandamide Lumír Ondrej Hanuš. Hanuš kooperiert auch mit Raphael Mechoulam, dem Entdecker des THC und CBD, der bei der Einführung des Programms die tschechische Regierung über medizinisches Cannabis beriet. Pavel Kubu˚, Direktor des ICCI, sagte, dass man mit den Forschungen einen Beitrag zum individuellen Therapieangebot leisten möchte. Dabei wolle man auch die Erfahrungen von Kranken nutzen, die auf illegalen Wegen oder durch Eigenanbau an Cannabis gekommen sind und damit ihre Symptome kuriert haben. Die GründerInnen des Instituts glauben, dass die unwissenschaftliche Einstellung zum Cannabis und die Angst vor seinem Missbrauch dafür verantwortlich sind, dass Cannabis nicht für alle PatientInnen verfügbar ist, obwohl es auf Rezept erhältlich ist. In Tschechien ist gegenwärtig nur importiertes Cannabis zu haben, das für die meisten PatientInnen zu teuer ist. Außerdem zögern viele Ärzte, es zu verschreiben. Vorläufig können nur PatientInnen mit Multipler Sklerose und AIDS Cannabis auf Rezept bekommen.

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