Im Oktober können kanadische Cannabisläden eröffnen

Am 19. Juni stimmte der kanadische Senat mit 52 Stimmen, 29 Gegenstimmen und zwei Enthaltungen für die Gesetzesvorlage zu Cannabiskonsum und Anbaugenehmigungen, die das Unterhaus des Parlaments zuvor schon angenommen hatte. Damit fiel das letzte Hindernis der Legalisierung. Ministerpräsident Justin Trudeau, der den Anstoß zur Gesetzesvorlage gegeben hatte, reagierte wenige Minuten nach der Abstimmung auf Twitter: „Bisher sind unsere Kinder zu leicht an Marihuana gelangt und Kriminelle haben sich auf einfache Weise hohe Einnahmen verschafft. Hier haben wir heute Abhilfe geschaffen.“ Diese Botschaft richtet sich auch an die Skeptiker, die diesen Schritt als Risiko für die Jugend betrachten.

Eigentlich wollte die Regierung die Gesetzesvorlage schon eher verabschieden und der legale Handel sollte schon am 1. Juli beginnen. Aufgrund von Modifizierungen verschob sich der Zeitpunkt jedoch auf den 17. Oktober. Das Gesetz gewährt den zwölf kanadischen Provinzen und drei Territorien eine Frist von zwei bis drei Monaten, um den Cannabisverkauf in Gang zu setzen. Nach dem neuen Gesetz darf jede/r KanadierIn über 18 Jahren zu Hause für den Eigenbedarf vier Pflanzen anbauen und bis zu 30 Gramm getrocknetes Cannabis bei sich führen. Das Gesetz erlaubt auch die häusliche Herstellung von Produkten zum Inhalieren und zum Verzehr, solange im Prozess keine gefährlichen Lösungsmittel verwendet werden. Für Anbau und Vertrieb wurden strenge Regelungen verkündet. So müssen Geschäfte, die Minderjährigen Marihuana verkaufen, mit schweren Strafen rechnen. Im Gegensatz zu den US-Bundesstaaten ließ sich die kanadische Regierung hierbei nicht von wirtschaftlichen Überlegungen leiten. Sie geht hingegen davon aus, dass es einer gesetzlichen Regelung für den Vertrieb und Konsum von Cannabis bedarf, um diesen mehrere Milliarden Dollar schweren Geschäftszweig den Händen des organisierten Verbrechens zu entreißen.

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