Heilender Hanf aus dem Heiligen Lande

Obwohl viele mit Israel nur den Schauplatz nicht enden wollender kriegerischer Unruhen assoziieren, was nicht ganz unbegründet ist, hat sich das Land mit seinen Erfolgen in der aktiven pharmazeutischen Forschung ein echtes Renommee erkämpft. Mit der Veredelung von Cannabissorten mit hohem CBD-Gehalt und dem Anbau dieser Sorten für die dortigen Patienten könnte Israel die ganze medizinische Marihuana-Szene reformieren.

Die neueste Sorte, die auf den Namen Avidekel getauft wurde, enthält ca. 16% CBD und weniger als 1% THC, was bei den herkömmlichen Sorten genau umgekehrt aussieht. Da für die euphorischen Wirkungen das THC zuständig ist, können die mit Avidekel behandelten Patienten die positiven Wirkungen des CBD – wie z.B. die entzündungshemmende, angstlösende, Brechreiz mindernde und die das Tumorwachstum verlangsamende Wirkung – genießen, ohne dabei in einen Rauschzustand versetzt zu werden. Bei Symptomen, die ausgesprochen auf das THC anspringen bzw. durch das Zusammenspiel der beiden Wirkstoffe gelindert werden, schlagen diese Sorten natürlich nicht an, aber dennoch wird diese spezielle Sorte den Alltag vieler Patienten wieder in den Normalzustand versetzen können. Denn man muss schließlich akzeptieren, dass sich nicht jeder Patient nach einem echten High-Erlebnis oder einem Stoned-Zustand sehnt, der einen im Sessel versinken lässt.

Mit der Züchtung der Sorte Avidekel wurde auf den Berggipfeln von Nord-Israel bereits begonnen, und zwar mit einer Methode namens “sea of green”, die für einen fortlaufenden Ernteertrag sorgt. Obwohl der Cannabis in Israel bereits seit 1993 für medizinische Zwecke eingesetzt wird, begann man erst im Jahre 2000 mit Experimenten zur Züchtung spezieller Sorten, die den besonderen Bedürfnissen bestimmter Patienten gerecht werden. Die Firma Tikun Olam, die die Nummer Eins in Sachen Züchtung ist, hat auch die Sorte Avidekel angezogen, jedoch merkte der Leiter des Instituts, Zack Klein an, dass er wegen der Undurchschaubarkeit der Branche nicht die Hand dafür ins Feuer legen würde, dass seine Sorten die ersten mit derart hohem CBD-Gehalt sind.

Die Cannabispatienten, die bei klaren Sinnen bleiben möchten, müssen sich jedoch noch ein Weilchen gedulden. Die Betatests laufen auf Hochtouren, und die vorläufigen Ergebnisse sind sehr positiv. Die Probanden, die Sorge hatten, sich nach der Einnahme des Präparats “stoned” zu fühlen und es daher nur abends einsetzten, können ihr Medikament bald zu jeder Tageszeit einnehmen und brauchen keine Sorge zu haben, dass sie anschließend, anstatt ihren normalen Tagesaktivitäten nachgehen zu können, zuhause bleiben müssen, weil sie nur noch die Wand anstarren können. Die neuen Varianten werden wahrscheinlich auch die Pharmaindustrie interessieren, sodass schon bald CBD-dominante Cannabis-Extrakte auf den Regalen der Apotheken erscheinen könnten.

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