Hanfmesse Mary Jane in Berlin

Im Funkhaus Berlin, welches direkt am Spreeufer liegt und früher den öffentlich-rechtlichen Rundfunk der DDR beherbergte, fand Mitte Juni die zweite Auflage von Deutschlands größter Hanfmesse statt. Schon letztes Jahr war die Hanfmesse Mary Jane, damals noch im alten Postbahnhof, ein großer Erfolg. Zu ihrem Debüt kamen letztes Jahr knapp über 10.000 BesucherInnen. Dieses Jahr präsentierten knapp 150 internationale Aussteller auf über 8.000 Quadratmeter Innen- und Außenfläche sich und ihre Produkte. Die rund 15.000 BesucherInnen hatten die Möglichkeit, verschiedenste Fachvorträge über Medizin, Recht und Anbau im Konferenzsaal zu besuchen und sich in die Diskussionen einzubringen. Im Außenbereich konnte man bei schönem Wetter am Spreeufer entspannen oder einen der zahlreichen Essensstände aufsuchen. Auch ein vielseitiges musikalisches Unterhaltungsprogramm wurde geboten.

Die Warteschlange am Eingang war teilweise schon ziemlich lang, zu den besten Zeiten am Samstag und Sonntag musste man mitunter schon eine Weile anstehen. Viele nutzten die kostenlosen Shuttlebusse oder kamen mit der Messe-Fähre, welche bei der Jannowitzbrücke ablegte und die BesucherInnen direkt und kostenlos zum Veranstaltungsort brachte. Auffallend war, dass sich kurz nach Inkrafttreten des entsprechenden Gesetzes unter den BesucherInnen scheinbar besonders viele befanden, die Cannabis von ihrem Arzt verordnet bekommen hatten. Denn an vielen Ecken und Enden der Messe wurde medizinisch inhaliert. Im Inneren des Funkhauses reichte die Produktpalette von Lebensmitteln über Textilien bis hin zu Kosmetika und Arzneimitteln aus Hanf. Auch für GärtnerInnen gab es eine große Auswahl an Erden und Substraten, Düngern, Zelten und Lampen. Der Trend im Eigenanbau geht definitiv in Richtung LED-Beleuchtung und biologischer Landwirtschaft. Am Freitag- und Samstagabend konnte man nach Schließung der Messestände noch im Außenbereich bei Livemusik verweilen, die Eindrücke verarbeiten und sich mit Gleichgesinnten austauschen. Am Samstag gab es noch eine After-Party im Berliner Astra-Club.

Wer gezielt seine Lieblingsfirma oder -marke auf der Messe besuchen wollte, musste sich erst einmal durchfragen. Wegweiser? Fehlanzeige! Korrekte Angaben im Hallenplan? Ebenso! Uns wurde auch von anderen kleineren Ungereimtheiten berichtet, von denen die BesucherInnen jedoch größtenteils nichts mitbekamen. Im Gegenteil – sie kamen in den Genuss eines Cannabisfestivals mit den Neuheiten und Bestsellern der Branche, günstigen Messepreisen, Kostproben und zu guter Letzt einem abwechslungsreichen und höchst informativen Programm. Für uns war die Messe ein großer Erfolg, wir konnten viele unserer Magazine unter die Leute bringen und die Resonanz der LeserInnen war großartig.

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