Hanf im Tee
Rätselfrage: Was ist das? Es ist grün, Abkömmling einer Pflanze, die in China heimisch ist und welche die Menschheit seit Jahrtausenden zu sich nimmt – seitdem sie festgestellt hat, dass sie eine positive Wirkung auf den Organismus und das Denken hat, manchmal belebt, manchmal beruhigt? Natürlich der Tee!
Ähnlich wie Cannabis wird Tee in erster Linie zu medizinischen Zwecken genutzt, ist aber gleichzeitig auch Genussmittel. Zahllose Sagen ranken sich um den Ursprung des Tees und die Entdeckung seiner Wirkungen. Nach den Forschungsergebnissen ist es auf jeden Fall wahrscheinlich, dass man in China schon seit dem 2.–3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung seinen Geschmack und seine segensreichen Wirkungen genießt. In einem zeitgenössischen medizinischen Text liest man Folgendes über den Tee: “Regelmäßig genossen verbessert er das Denken des Menschen.” Dank der westlichen Wissenschaft wissen wir auch, dass der Tee über einen hohen Gehalt an Antioxidanzien verfügt und sein regelmäßiger Genuss die Gefahr von Herzkrankheiten, Muskelentzündungen, der Alzheimerkrankheit und verschiedener Krebserkrankungen verringert, den Cholesterinspiegel verbessert, antibakteriell wirkt und nicht zuletzt wegen seines Koffeingehalts eine belebende Wirkung hat. Tee wird jedoch nicht nur zur Gesundheitsvorsorge getrunken. Im Laufe der Jahrtausende entstand eine Philosophie seines Gebrauchs und Rituale für die Art und Weise seines Genusses. Jene, die den Konsum von Filtertee als zum beschleunigten Lebensrhythmus gehörig ablehnen, begegnen dem Tee mit Geduld – einer Zeremonie und der gebührenden Aufmerksamkeit. Sie versuchen, sich jedes Mal wenn sie Tee trinken klarzumachen, dass Tee in Wirklichkeit eine Droge ist, noch dazu eine der wirkungsvollsten Art, die das Denken und das ganze Leben verändert. Wahre Teeliebhaber sagen, Tee befreie, richtig genossen, von überflüssigen negativen Gedanken, säubere unsere Art des Denkens und Sehens, erwecke Harmonie und leite uns zu höheren geistigen und spirituellen Horizonten. Da die Menschen, die Cannabis und Tee rituell konsumieren, über ähnliche Einsichten berichten, stellt sich die Frage, welche Erlebnisse der gemeinsame Genuss der beiden verwandten Pflanzen zusammen dem gewöhnlichen Sterblichen bietet.
Da die Wirkstoffe des Cannabis sich in Fett lösen, können wir höchstens eine kleine Verfärbung erwarten, wenn wir es mit Wasser überbrühen, jedoch keine psychoaktive Wirkung. Daher löst man üblicherweise das Cannabis in Butter, Milch oder Öl auf und benutzt es so zur Teezubereitung. Diese Methode wird seit Jahrtausenden in Indien angewandt, zur Herstellung eines Getränks mit dem Namen Bhang. Es besteht aus Cannabis und ist eine mit Milch, Butter und Gewürzen hergestellte Cannabiscreme. Es erinnert am ehesten an Chai und dient meist medizinischen Zwecken, beispielsweise zur Linderung chronischer Schmerzen, aber es bietet gleichfalls wirksame Hilfe bei den Symptomen von Krebserkrankungen, Multipler Sklerose und AIDS oder einfach bei der täglichen Stresslösung. Schauen wir uns ein konkretes Rezept zur Herstellung von Hanftee an.
Zutaten:
1 Liter Wasser
1 Esslöffel spezielles Grüngewürz
1 Teelöffel Butter (oder Cannabutter)
Tee aus Cannabis zu trinken, ist eine der besten Konsummethoden für alle, die Cannabis mit ausgesprochen therapeutischen Absichten benutzen möchten, nicht rauchen und sich vielleicht vor dem Griff nach einem Joint fürchten.
Die Wirkung ist ein wenig anders. Man muss mit keinem großen Schlag rechnen, eher mit ruhigen, ambivalenten Gefühlen, aber die Linderung der unerwünschten Schmerzen währt dennoch lange Zeit. Für die Zubereitung verwendet man am besten die Bruchstücke (Blätter und Stiele), wenn man die Blüten nicht „verschwenden“ möchte. Das kochende Wasser gießen wir auf den grünen Bruch und lassen ihn dann 60–90 Minuten ziehen. Da sich das THC nicht im Wasser löst, muss man einen fetthaltigen Stoff beifügen: Milch, Öl oder gar eine kleine Menge guten Alkohol. Letzteres empfehlen wir jedoch absolut nicht.
Wir entscheiden uns für Butter, geben sie hinzu und lassen den Tee 5–10 Minuten kochen. Nachdem er ein wenig abgekühlt ist, gießen wir ihn durch ein Sieb und füllen ihn praktischerweise in Flaschen. Er ist etwa zwei Wochen trinkbar, im Kühlschrank hält er sich sogar bis zu drei Monaten. Man beachte, ihn vor dem Konsum zu schütteln, es ist absolut nicht nötig ihn zu erwärmen, er schmeckt auch bei Zimmertemperatur und kalt vorzüglich.