Gesund naschen

Gemüse- und Obstchips

Die meisten Menschen naschen gerne. Während der vergangenen Jahrzehnte wurden KonsumentInnen durch ein gewaltiges Angebot von Produkten und permanente Werbung immer mehr zum Naschen verführt. In der Kategorie Lebensmittel bilden die Süßigkeiten eine Gruppe mit mehrfach aufgearbeiteten, umstrukturierten, im Labor hergestellten, mit Lebensmittelfarben und Aromen versehenen, überzuckerten, konsistenzverbesserten, haltbar gemachten Stoffen, deren Liste länger ist als alle bisher erschienenen Bände der Encyclopedia Britannica zusammen.

Ein Produkt, das wirklich lecker und dazu noch gesund ist, sind Gemüsechips, die man nur in ausgewählten Läden bekommt. Außer aus Kartoffeln können sie auch aus anderen Gemüsesorten hergestellt werden: Rote Bete, Pastinaken oder Kürbis sind genauso geeignet. Und es lohnt sich sie zu kosten, denn sie sind wirklich lecker. In Asien und Südamerika wird aus fast allem eine chipsähnliche Knabberei hergestellt.

In Österreich sind die Produkte verschiedener Hersteller erhältlich, gewöhnlich in ansprechender Verpackung. Praktische, wiederverschließbare Tüten findet man bisher eher bei den Produkten kleinerer Firmen. Wir möchten jetzt kein Wort darüber verlieren, warum wir bei den Produkten der großen Hersteller so etwas nicht finden. Ich glaube, ihr kommt schon selbst darauf. Ja, genau deswegen!

Die Gemüsechips bestehen aus unterschiedlichen Inhaltsstoffen. Darunter können sein: Kartoffeln, Süßkartoffeln, Karotten, Kürbis und grüne Bohnen in unterschiedlichen Mengenverhältnissen. Das Gemüse wird vakuumgebacken, d. h., dass das Öl wegen des geringeren Drucks auf einer geringeren Hitzestufe siedet und das Backen bei 140°C geschieht. Dabei saugen die Gemüsesorten weniger Öl auf und behalten besser ihre ursprünglichen Farben und Aromen.

Zuerst mag es etwas ungewöhnlich sein, Chips aus Kürbis oder grünen Bohnen zu essen, aber ihr werdet schon auf den Geschmack kommen. Kartoffeln, Süßkartoffeln, Kürbis und Karotten sind eine sehr gute Kombination. Das Gemüse ist knusprig, trotzdem zart und nicht zu hart.

Chips aus Obstmix können Erdbeeren, Bananen, Ananas und alles andere enthalten, was man sich nur vorstellen kann. Das Obst wird gefriergetrocknet, d. h. es wird zuerst gefroren, dann wird ihm im Vakuum das gefrorene Wasser entzogen. Das ist ein Verfahren ohne Wärmebehandlung, in dessen Verlauf die Vitamine und Mineralstoffe im Obst erhalten bleiben und ihr Aroma sehr viel konzentrierter wird. Ihr Geschmack bleibt intensiv, erinnert aber nicht an Dörrobst, es ist viel leichter zu kauen, es ist weich und angenehm. Und sie machen uns genauso an wie alle anderen Chips.

Wenn uns die Zeit nicht zu schade ist, können wir fast aus jedem Gemüse, das wir mögen, leckere und gesunde Chips herstellen. Diese Chips werden nicht so trocken und knusprig wie herkömmliche Chips, sind aber viel gesünder als ihre Kollegen aus der Tüte. Man kann sie nur so für sich knabbern, vielleicht in eine Cremesuppe streuen oder in gewürzte Käsecreme tunken.

Wir schälen unser Lieblingsgemüse und schneiden es in dünne Scheiben. Wir legen Backpapier auf ein Blech und streuen die Scheiben möglichst weit voneinander darauf. Wir begießen sie mit Öl und salzen sie. Dabei sind wir sparsam, besprenkeln sie nur ein wenig, sie sollen nicht im Öl schwimmen und nicht unter einer Salzschicht liegen. Das Backblech schieben wir in den Ofen und backen das Gemüse auf der niedrigsten Stufe unter mehrmaligem Wenden. Die Backzeit beträgt rund zwei Stunden. In dieser Zeit überprüfen wir alle halbe Stunde das Gemüse und rütteln das Blech ein wenig, damit auch die noch nassen Stücke durchgebacken werden. Je länger wir sie backen, desto knuspriger werden die Chips, aber wir müssen aufpassen, dass sie nicht anbrennen und nicht zu trocken werden.

 

 

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