Gemeinsame Regulierung in der EU

Einem Kranken die Therapie seiner Schmerzen und Leiden vorzuenthalten, verstößt gegen die grundlegenden Menschenrechte, sagt Miriam Dalli, Abgeordnete aus Malta, nach deren Meinung auf EU-Ebene eine rechtliche Regelung zur Bildung und Forschung im Rahmen der Regulierung von medizinischem Cannabis nötig sei. Malta gehört seit einem Jahr zu den europäischen Ländern, die die Anwendung von medizinischem Cannabis erlauben. Die Rechtsvorschriften innerhalb der EU weisen jedoch große Unterschiede auf, die nach Meinung der Abgeordneten mit dem Mangel an wissenschaftlichen Kenntnissen zusammenhängen, da dieses Forschungsgebiet in den aktuellen Forschungsprogrammen der EU keine Unterstützung erhält und die Zusammenarbeit der Mitgliedsländer gering ist. Daher variiert die Liste der Krankheiten, bei denen Cannabis verschrieben werden kann, von Land zu Land. Dalli forderte, Gelder für die Forschung mit medizinischem Cannabis bereitzustellen, da ansonsten nicht von den ÄrztInnen erwartet werden könne, dass sie Cannabistherapien befürworteten. Unumgänglich sei die Informationsvermittlung an MedizinerInnen und MedizinstudentInnen, PharmazeutInnen und PsychiaterInnen sowie an die Öffentlichkeit. Die Rechtsvorschriften seien zu vereinheitlichen und damit die unbegründeten Unterschiede innerhalb der Union zu beseitigen. Es sei notwendig, das Wissen auf diesem sich dynamisch entwickelnden Gebiet zu sammeln und eine gemeinsame Regelung zu finden, die das Dilemma der ÄrztInnen zwischen einem fachlichen Hilfsangebot und den rechtlichen Konsequenzen löse, argumentierte Dalli. Darüber hinaus könne der Markt für medizinisches Cannabis für die EU von globaler Bedeutung sein, da er Firmen involviere und Arbeitsplätze schaffe. Die Zusammenarbeit der EU-Institutionen sei erforderlich, um eine für alle EU-Mitgliedstaaten gültige, übergreifende Strategie für medizinisches Cannabis zu schaffen.

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