Gegen Schizophrenie

Nicht zum ersten, aber sicher auch nicht zum letzten Mal beschäftigten sich die ForscherInnen mit der Anwendbarkeit von Cannabis bei Schizophrenie. Die britischen GW Pharmaceuticals halten nach Experimenten mit CBD (Cannabidiol) diesen wichtigen Bestandteil der Cannabispflanze für vielversprechend bei der Behandlung der Krankheit. In der zweiten Phase de Studie wurden 88 schizophrene Personen in die Untersuchung eingeschlossen. Im Verlauf der Therapie nahmen die Kranken weiterhin Antipsychotika zur Verbesserung ihres Zustands, eine Gruppe bekam zusätzlich CBD, die andere Gruppe Placebos. Die Testpersonen, die CBD bekommen hatten, zeigten in vieler Hinsicht Besserung und litten nicht mehr unter Nebenwirkungen. „Der Zustand der PatientInnen, die nur teilweise auf die herkömmlichen Medikamente angesprochen hatten, verbesserte sich durch das Cannabidiol deutlich“, sagte Philip McGuire, Professor des King’s College London, der die Untersuchung leitete. Dem Ergebnis kommt besondere Bedeutung zu, weil CBD sich pharmakologisch von den angewandten antipsychotischen Medikamenten unterscheidet, die über den Dopamin-Rezeptor wirken. Deshalb ruft es keine der vom Medikamentengebrauch bekannten Nebenwirkungen hervor. „Diese Ergebnisse stärken die Rolle der Cannabinoide bei der Behandlung neuropsychiatrischer Krankheiten“, erklärte Justin Gover, Direktor von GW Pharmaceuticals, und fügte hinzu, dass die Untersuchung nicht nur die Wirksamkeit des CBD bestätigte, sondern auch seine Unbedenklichkeit. Daher erwägt GW die Herstellung neuartiger Medikamente, welche Schizophrenie erfolgreich behandeln. Gover stellte weitere Untersuchungen zu neuropsychiatrischen Anomalien bei Waisenkindern in Aussicht. Die antipsychotische Wirkung des CBD entging auch den Züchtern nicht und es kommen immer mehr Varianten mit hohem CBD- und niedrigem THC-Gehalt auf den Markt, deren medizinische Eigenschaften gründlich untersucht werden müssten.

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