Freigabe von medizinischem Cannabis in Großbritannien

Bereits ab Herbst sollen britische ÄrztInnen Cannabismedizin verschreiben können, wie das britische Innenministerium bekannt gab.

Innenminister Sajid Javid sagte: „In den jüngsten Fällen, in denen es um kranke Kinder ging, wurde mir klar, dass unsere Position zu Cannabisarzneimitteln nicht zufriedenstellend war. Nachdem ich von zwei unabhängigen Gutachtern beraten worden bin, habe ich die Entscheidung getroffen, cannabisbasierte Arzneimittel neu zu betrachten – was bedeutet, dass sie verschreibungspflichtig sein müssen.“

Der Auslöser für das Umdenken im Innenministerium war der Fall des Billy Caldwell, einem 12-jährigen Jungen, der an einer seltenen Form von Epilepsie leidet. Er hatte, um die ansonsten therapieresistenten Anfälle zu reduzieren, eine Notfalllizenz erhalten (wir berichteten), die es ihm ermöglicht, legal mit medizinischem Cannabis behandelt zu werden. Zukünftig wird es für Billy – und auch für alle anderen britischen PatientInnen – einfacher, da Cannabismedizin vom Hausarzt verschrieben werden kann.

Eine erste Überprüfung durch Chefarzt Sally Davies kam zu dem Schluss, dass medizinisches Cannabis therapeutische Vorteile hat. Der Beratende Ausschuss über den Missbrauch von Drogen, der den zweiten Teil der Überprüfung durchführte, legte fest, dass ÄrztInnen medizinische Cannabisprodukte verschreiben dürfen, sofern die Produkte den üblichen Sicherheitsstandards entsprechen.

Der Ausschuss empfiehlt, dass Cannabisarzneimittel in den Anhang 2 der Verordnung über den Missbrauch von Drogen aufgenommen werden sollen.

In Großbritannien sind illegale Drogen in drei Kategorien unterteilt, wobei die Drogen des Anhang 1 keinen therapeutischen Wert haben. Cannabis wurde ursprünglich im Anhang 1 geführt, soll aber nun in den Anhang 2 verschoben werden, was ermöglicht, dass Cannabis verschreibungsfähig wird.

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