Fragwürdige Qualität bei CBD-Öl

Auch wir können zur Verbesserung beitragen

Bei zahlreichen CBD-Produkten schwankt die Qualität aufgrund fehlender Normen. Die Regierungen reagieren unterschiedlich, doch eine Lösung ist von ihnen ohnehin nicht zu erwarten. Wenn wir einige Punkte beachten, können wir durch unser Kaufverhalten dazu beitragen, dass künftig hochwertige Produkte den Qualitätsmaßstab bilden.

 

CBD ist heutzutage der bekannteste Inhaltsstoff von Cannabis. Laut einer kürzlich erstellten Umfrage hat jede/r fünfte erwachsene AmerikanerIn es schon einmal probiert, in der Hoffnung damit Schmerzen, Entzündungen und Angstbeklemmungen zu verringern. Auch Schlaflosigkeit wird damit bekämpft und auch sein kosmetisches Potenzial darf man nicht unterschätzen. Die steile Karriere des CBD hat auch das Ansehen von Cannabis verbessert, daher stellt es ein ernstes Problem dar, dass die Produktion von CBD und der Handel mit ihm in den meisten Ländern der Welt nicht geregelt ist. Der Markt wächst ständig, aber für die KonsumentInnen gibt es nur wenig zuverlässige Informationen über die Produkte. Die Behörden versuchen weltweit, dieses Problem in den Griff zu bekommen, es gibt aber keinerlei gesetzliche Regelungen. Mancherorts wird der Handel als Lebensmittelzusatz eingeschränkt und CBD nur für Medikamente zugelassen. In Italien versucht man jetzt, CBD-haltige Hanfblüten, die über Nacht populär geworden waren, zu verbieten und weitere Länder könnten folgen. Schwer vorhersehbar, was die Zukunft für den europäischen CBD-Markt bringen wird, doch schauen wir in die USA, wo die Regulierung schon Formen annimmt.

Abweichender CBD-Gehalt und Verunreinigungen

Die FDA, die amerikanische Food and Drug Administration, veranstaltete im vergangenen Jahr eine öffentliche Anhörung von Sachverständigen zur Reglementierung von CBD. Als größtes Problem wurden dabei die Verunreinigungen in den CBD-Produkten genannt. Bei Laboruntersuchungen hatte man in zahlreichen Produkten Pflanzenschutzmittel, Schwermetalle, Bakterien und andere nicht weiter spezifizierte Chemikalien gefunden. Das zweite ernsthafte Problem sind irreführende Etikettierungen. Mehr als zwei Drittel der CBD-Produkte wiesen bei der Untersuchung fehlerhafte Informationen über den Wirkstoffgehalt auf. Der CBD-Gehalt lag teilweise über, teilweise unter dem angegebenen Wert und auch das THC überschritt oft die erlaubten Werte. Solange die KonsumentInnen keine verlässlichen Informationen erhalten, ist nicht auszuschließen, dass sie Produkte mit einer nicht erwünschten Konzentration anwenden. Nur gut, dass man sich damit keinen Schaden zufügen kann. Die Hersteller müssen die KonsumentInnen zufriedenstellen und deshalb können sich die KäuferInnen für eine höhere Qualität einsetzen, wenn sie ein paar Punkte beachten.

 

Finde die minimale Dosierung heraus!

Nach den bisherigen Erkenntnissen geht vom CBD keinerlei Risiko raus, da es weder über bewusstseinsverändernde noch den Organismus schädigende Wirkungen verfügt. Eine Überdosierung ist auch bei sehr großen Mengen (600–800 mg) nicht möglich, allerdings können bei einer solchen Dosierung in Wechselwirkung mit anderen Medikamenten Nebenwirkungen auftreten. Ebenfalls ist dann eine Einschränkung der Heilwirkung zu befürchten. Da CBD-Produkte momentan ziemlich teuer sind, sollte man nicht sofort mit einer hohen Dosis zu beginnen, da möglicherweise eine geringere Menge zur Linderung der Symptome genügt. Wenn wir so die richtige Dosierung finden, schonen wir auch unseren Geldbeutel. Neben dem materiellen Gesichtspunkt empfiehlt sich eine geringere Anfangsdosis auch aus Sicherheitsgründen. Man beginne mit ungefähr 10 mg pro Tag und wenn sich das als zu wenig erweist, kann man die Dosierung stufenweise erhöhen, bis die gewünschte Wirkung einsetzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir Öl von niedrigerer oder höherer Konzentration zu uns nehmen, doch ist es ratsam, statt reinem CBD Extrakte zu wählen, die das volle Spektrum enthalten. Mehrere Untersuchungen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Produkte, die das volle Spektrum – nämlich auch andere Cannabinoide außer CBD – enthalten, in den meisten Fällen wirkungsvoller sind. Man sollte also diese Produkte bevorzugen.

Bleib bei der bewährten Qualität!

Ein ebenfalls wichtiger Punkt ist, dass der Hersteller mit Laboruntersuchungen belegen kann, dass seine Produkte wirklich den angegebenen CBD-Gehalt erreichen und frei von Verunreinigungen sind. Man darf nicht vergessen, dass die Ergebnisse jeweils für eine bestimmte Menge Öl gelten und deshalb regelmäßige Untersuchungen nötig sind. In Oregon gelten beispielsweise sieben Kilo Blüten als Bezugseinheit, sind sie verarbeitet, muss erneut getestet werden. In Indiana müssen die Hersteller die Untersuchungsergebnisse auf ihren Produkten mit einem QR-Code belegen. Die Produkte können auch bestimmte Gütesiegel erhalten, für die der Hersteller Nachweise erbringen muss. In Europa findet man oft als organisch deklariertes CBD-Öl. In den USA ist die Klassifizierung „organisch“ bei Hanfprodukten nicht zugelassen, stattdessen kann man bei CBD-Öl die Auszeichnung „GMP“ (good manufacturing practices) finden. Manche Hersteller erbringen auch Zeugnisse über die ethische Produktion und die Nachhaltigkeit. Wenn die Mehrheit der KonsumentInnen auf die Einhaltung der genannten Kriterien achtet, trägt sie mit dazu bei, dass auf dem Markt bald nur noch CBD-Öl in einer einwandfreien Qualität vertrieben wird.

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