Erfolgreiche alternative Therapie bei Anfällen

Nach einer neuen Erhebung in Australien reduzieren immer mehr EpileptikerInnen ihre Anfälle mit medizinischem Cannabis. Nach Meinung der überwältigenden Mehrheit der PatientInnen, die diese Behandlung ausprobierten, sei diese Therapie wirkungsvoller und gehe mit weniger Nebenwirkungen einher als der Gebrauch herkömmlicher Arzneimittel. An der landesweiten Erhebung nahmen rund 1.000 EpileptikerInnen teil, von denen 14 Prozent Cannabis oder aus seinen Wirkstoffen hergestellte Präparate zur Behandlung ihrer Symptome einnahmen. Die herausgestellten Wirksamkeitsindikatoren sind verblüffend: 90 Prozent der Erwachsenen berichteten über eine erfolgreiche Behandlung der Anfälle, bei den beteiligten Kindern waren es 71 Prozent. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift Epilepsy & Behaviour als gemeinsames Projekt von Epilepsy Action Australia und der Universität Sydney. Sie wurde unterstützt von den Großeltern eines dreijährigen Mädchens, das unter einer seltenen Form von Epilepsie leidet. 2015 spendeten sie der Lambert Initiative 33,7 Millionen Dollar für die Erforschung von Medizinalcannabis.

Nach Aussage der ForscherInnen benutzte die Mehrheit der PatientInnen therapeutisches Cannabis, um eine wirkungsvollere und mit weniger Nebenwirkungen verbundene Alternative zu den traditionellen, sogenannten antielektrischen Medikamenten zu finden. Die Forschungsleiterin Anastasia Suraev sagte, dass man eingedenk der Grenzen der Untersuchung nicht außer Acht lassen dürfe, dass bereits ein bedeutsamer Teil der epileptischen Erwachsenen und Jugendlichen Präparate auf Cannabisbasis zur Behandlung ihres Zustandes verwendeten. Sie fügte hinzu, dass die Rolle der Cannabinoide in der Epilepsie noch gründlich untersucht werden müsse.

Carol Ireland, Leiterin von Epilepsy Action Australia, die an der Forschung beteiligt war, sagte, dass die meisten australischen Epilepsiekranken sich therapeutischem Cannabis zuwendeten, wenn die traditionelle Behandlung versage. Man müsse also ein größeres Gewicht auf die Information der Kranken und die Weiterbildung der ÄrztInnen über diese Alternativmethode legen bzw. sicherstellen, dass EpileptikerInnen der Zugang zu Cannabispräparaten in vollem Umfang gewährt werde, damit sie sich diese Medizin nicht illegal beschaffen müssten.

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