Ein weiterer “Medi-Cannabis”-Staat in den USA

Am 5. Mai 2012 unternahm Connecticut als 17. USA-Staat den Schritt, die Anwendung vom Marihuana für medizinische Zwecke zu genehmigen. Der Staat entkriminalisierte den Konsum von Marihuana gegen Ende 2011, sodass nun der Erwerb und Besitz von 15 gr Cannabis lediglich als Ordnungswidrigkeit angesehen wird, die mit einem Bußgeld von maximal 150 Dollar geahnten werden kann. Die Senatoren des Staates nahmen den vom US-Abgeordnetenhaus weiter geschickten Gesetzesentwurf mit einem Ergebnis von 21 zu 13 Stimmen an, obwohl die Staatsanwalt darauf hinwies, dass nach dem Bundesgesetz die betreffenden Läden als illegal gelten und mit einer Verfolgung durch die Behörden zu rechnen ist. Der Regierungschef des Staates, Dannel P. Malloy, befürwortet die Maßnahme jedoch auch persönlich, sodass er vermutlich schon bald die neuen Bestimmungen ratifizieren wird. In dem Gesetzesentwurf stützt man sich nicht auf das viel kritisierte kalifornische Modell, sondern man hat vor, ein weitaus komplexeres System für Anbau, Verkauf und Genehmigungsvergabe einzusetzen, bei dem die Ausstellung der Karte, die zum Kauf berechtigen soll, an eine persönliche ärztliche Empfehlung gebunden wird. In den Läden können außerdem nur qualifizierte Apotheker beschäftigt werden, und ausschließlich Patienten, die über die erforderlichen Genehmigungen verfügen, können die Leistungen in Anspruch nehmen. Der Erlass bestimmt auch, bei welchen Krankheiten eine Marihuana-Therapie überhaupt in Frage kommen kann, und fordert, dass ein Verzeichnis zu führen ist, in dem alle Patienten und ihre Ärzte aufgeführt werden. Darüber hinaus regelt es den Anbau und beschränkt die Möglichkeit des Anbaus auf den Kreis derjenigen, die über eine Genehmigung verfügen. Das Gesetz tritt am ersten Oktober in Kraft.

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