Die Rolle des Endocannabinoid-Systems bei der Behandlung von Zwangsstörungen
In den vergangenen Jahren wurden das Endocannabinoid-System und die Entwicklung von Medikamenten bei der Behandlung von Zwangsstörungen zu einem der wichtigsten Ziele. Eine Studie, die Untersuchungen an Tieren und Menschen zusammenfasst, konnte nun nachweisen, dass innerlich und äußerlich angewandte Cannabinoide Zwangsstörungen reduzieren können. Zu den Aufgaben des Cannabinoidsystems gehört unter anderem die Regulierung der Signale der Neurotransmitter. Angststörungen, Stress und Zwangserkrankungen stehen im Zusammenhang mit anormalen Funktionen. Eine neue Publikation in der Fachzeitschrift Cannabis and Cannabinoid Research über Experimente an Menschen und Tieren verschafft einen Überblick über das komplizierte System. „Das Endocannabinoid-System: Eine neue Richtung der Behandlung von Zwangsstörungen“ ist der Titel der wissenschaftlichen Untersuchung. Diese belegt, dass Zwangsstörungen mit Anomalien bei der Funktion des Endocannabinoid-Systems zusammenhängen. Sie deckt auch auf, dass eine zielgerichtete Therapie im Cannabinoidsystem die Symptome von Krankheiten wie OCD, Ticstörungen und Ano-
malien der Impulsregulierung lindern kann. Die Untersuchung erstreckt sich auf die im Körper produzierten Cannabinoide und die exogenen, d. h. von außen zugeführten Cannabinoide. Unter ihnen befinden sich das in der Cannabispflanze vorkommende Phytocannabinoid sowie gereinigte und synthetische Cannabinoide. Die AutorInnen befürworten die Weiterführung und Verbreitung von Medikamentenentwicklungen, die auf Cannabinoiden basieren. In künftigen Untersuchungen muss unter anderem die Frage beantwortet werden, welche Cannabinoide in welchem Maß eine positive Wirkung bei den erwähnten Anomalien entfalten.