Die 10 erfolgreichsten Potheads Amerikas

Pornobegeistert, arbeitslos hockt er im Keller seines Elternhauses und zockt Videospiele, mit einer Hand stopft er sich mit Keksen voll, während er sich mit der anderen irgendwo einen fummelt. Läuft ständig in Schluffen rum, Pazifist mit Rastafari-Locken, rennt nur in weiten Nepal-Klamotten rum mit cooler Reggae-Musik im Ohr. Compizocker mit Pickelgesicht, der für alles unbrauchbar ist, was für die Gesellschaft nützlich wäre, findet seinen Platz in der Gesellschaft nicht, ein echter Loser.

 

Solche und ähnliche Stereotypen hört man in der Regel immer wieder, wenn unwissende Leute den typischen Marihuana-Konsumenten beschreiben sollen. Viele setzten noch einen oben drauf und erklären, dass alle, die kiffen, ein ganzes Leben lang finanziell aus dem letzten Loch pfeifen, oft auch homo werden und dann bis zum Abkratzen als Tellerwäscher malochen.

Woher diese ganzen Stereotypen stammen, wird wahrscheinlich ein ewiges Rätsel bleiben, aber das ist vielleicht auch besser so. Trotz dieser Vorurteile haben jedoch 42% der Bevölkerung in Amerika schon mal Cannabis probiert und einige dieser Leute haben anschließend richtig Karriere gemacht – berufliche und finanzielle Erfolge erzielt und erfreuen sich heute enormer gesellschaftlicher Anerkennung – und dabei dachten wir jetzt nicht an Willie Nelson oder Snoop Dogg. Die Typen, über die wir hier schreiben, gehören zu den 500 reichsten und einflussreichsten Menschen der Welt – und zwar in der freien Welt, die ungewollt beweist: sämtliche Cannabis-Stereotypen sind nichts anderes als Mythen der Neuzeit.

Sir Richard Branson

Das “Sir” vor seinem Namen soll niemanden irreführen, es hat höchstens in elitären englischen Kreisen etwas zu bedeuten. Dieser Mann steht auf Platz 236 der Liste der Reichsten dieser Welt. Er ist der Gründer des Virgin-Reichs, zu dem alle möglichen Branchen gehören – von der Fluggesellschaft über Plattengeschäfte bis hin zu Mobilanbieter. Und was daran das Aufsehenserregendste ist: er hat all dies aus dem Nichts geschaffen. Außerdem kifft er, und zwar nicht nur alleine sondern entspannt sich so auch gern zusammen mit seinem 21- jährigen Sohn. Er hat offiziell erklärt: Der Graskonsum ist absolut nicht problematisch! Er beteiligte sich an Kampagnen von Organisationen, die für die Legalisierung kämpfen, unterzeichnete Petitionen und verriet sogar: wenn Marihuana legal wäre, würde er es mit Sicherheit auch verkaufen.

 

Rick Steves

Der Name dieses Mannes ist nur rein zufällig noch nicht das Synonym für Reisen in Europa. Er schrieb die 27 beliebtesten europäischen Reiseführer, ist Redakteur und Moderator zahlreicher Fernseh- und Radioprogramme und gleichzeitig selbstverständlich Weed Smoker, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Er ist Mitglied der NORML [Nationale Organisation für die Reform der Marihuana Gesetze, Anm. d. Red.], und ist nach eigener Aussage der Meinung, dass Gras in jeglicher Hinsicht am effektivsten dazu beiträgt, den Geist zu aktivieren, sodass es ihm speziell dabei hilft, noch bessere Reiseführer zu verfassen.

 

Aaron Sorkin

Ehrlich gesagt ist Sorkin – im Gegensatz zu den anderen hier aufgeführten weltberühmten Kiffern – schon eher ein Drogenabhängiger als ein Cannabis-Fan. Es fing mit Marihuana und Kokain gegen Ende der 80-er Jahre an, seitdem hat er allerdings schon mehrmals den Entzug durchlaufen und im Jahre 2001 wurde er auch wegen des Besitzes von Marihuana, Wunderpilz und Crack verhaftete. Ja, allerdings, Kiffen ist eins seiner echten Hobbys, und da ist er auch gar nicht wählerisch. Aber Aaron, hast du schon mal etwas von der goldenen Mitte gehört? Seiner Karriere in Hollywood konnte allerdings kein Rauschmittel etwas anhaben, vor allem nicht das Gras. Für sein Werk West Wing – dessen Drehbuchautor und Producer er in einer Person ist – hat er bereits mehrere Emmys und sonstige namhafte Auszeichnungen eingeheimst.

Michael Phelps

Ja, richtig gelesen. Und da soll mir noch mal einer erzählen, dass Sport und Kiffen sich nicht vereinbaren ließe. Michael Phelps hat mittlerweile mehr olympische Goldmedaillen eingesammelt, als irgendjemand anders im Laufe der Geschichte. Vor ein paar Jahren war ein riesiger Skandal entstanden, als ein Foto publik wurde, auf dem der Sportler und seine Lieblings-Wasserpfeife in trauter Zweisamkeit abgebildet sind. In einem anschließenden Interview äußerte er sich sehr reumütig zu dem Foto und redete von der “schlechtesten Entscheidung seines Lebens”, aber wir wissen natürlich, dass das Bullshit ist. Er packte diese Wasserpfeife an wie ein echter Profi, nicht wie ein blutiger Anfänger. Wenn wir uns das ansehen, können wir sicher sein, dass er da mit Sicherheit nicht zum ersten Mal Cannabis ausprobiert hat. Vielleicht zum letzten Mal aber sicher nicht zum ersten Mal. Die Moral von der Geschicht: es ist durchaus möglich, dass jemand gleichzeitig der beste Schwimmer aller Zeiten ist, hervorragender Sportler und Weed Smoker. Hopp, schon wieder ein Stereotyp flachgelegt! Zu dem Thema passt gerade auch eine Erklärung der WADA (Internationaler Anti-Doping Verband) die vor Kurzem verlauten ließ, dass bei der nächsten Jahresrevision geprüft würde, ob auf der Liste der leistungsfördernden Mittel Marihuana tatsächlich weiterhin aufgeführt werden müsse. Die Anfrage war von der Australischen Football Liga (AFL) gestellt worden.

Barack Obama

Fast alle Präsidenten Amerikas – darunter Obama, George Washington, Clinton und Bush – hatten natürlich irgendwann einmal etwas mit Weed zu tu n, was dann recht schnell ans Tageslicht befördert wurde. Clinton hat angeblich mal Cannabis probiert, aber er rauchte es nicht auf Lunge (was ´ne müde Ausrede) und er fand´s nicht so prickelnd; Bush hat lieber mal zu tief ins Glas geschaut, obwohl von Zeit zu Zeit auch seine Abenteuer mit Marihuana und Kokain bekannt wurden und Washington züchtete prächtige Pflänzchen auf seiner “kleinen” Farm. Aber so weit wir informiert sind, hat keiner von ihnen zugegeben, soviel gesmoked zu haben, wie Obama, der in seiner Autobiographie “Träume meines Vaters” (Dreams of my Father) viel über seine Stoner-Vergangenheit schreibt. Außerdem hat er 2007 in einem Interview folgendes formuliert: “Als ich jung war, habe ich oft gekifft. So sieht es aus!”. Und doch ist aus ihm ´was geworden: er wurde US-Präsident!

Und das konnten wir bereits im Jahre 2008 während der Wahlkampagne feststellen, dass im Gegensatz zum scheinheiligen Bill Clinton Obama in seinen jungen Jahren das Gras richtig auf Lunge geraucht hat und nicht nur paffte. Und seine frisch erschienene Biographie behauptet zudem noch, dass der Präsident nicht nur kiffte, sondern innovatives Mitglied einer Weed-Clique war. Laut dem neuen Buch von David Maraniss, einem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Schriftsteller, hat der junge Obama, den seine Freunde nur Barry nannten, mit seinen Kumpels, der “Choom Gang”, mehrere neue Kifftechniken “erfunden”.

(Chooming bedeutete im Hawaiianischem Slang der Zeit Kiffen. Die Clique traf sich regelmäßig nach der Schule zum Basketball und zum Kiffen.) In seinem Jahrbuch aus dem Gymnasium bedankte sich Obama bei seinem Dealer und der Choom Gang für die vielen Glücksmomente. Außerdem war er allerdings ein recht rücksichtsloser Smoker, der oft den Joint, der gerade seine übliche Runde machte, seinen Freunden vor der Nase wegschnappte.

“Seine erste Erfindung nannte er TA, was für “total absorption” (komplette Absorption) stand!” Das Wesentliche an der Technik bestand darin, dass man den Rauch solange in der Lunge zurückhält, bis man nichts mehr davon ausatmen kann. Die Spielregeln waren sehr strikt. Wenn irgendjemand aus der Choom Gang vor dem TA den Rauch ausblies, musste er eine Joint-Runde aussetzen. (Allerdings wollen wir dazu unbedingt schnell anmerken, dass es absolut sinnlos ist, den Rauch in der Lunge zu halten, um den Effekt zu erhöhen. Die Cannabinoide sind hochaktive Verbindungen, die über die Schleimhäute der Lunge innerhalb von wenigen Sekunden absorbiert werden. Wird der Rauch länger in der Lunge gehalten, so wächst höchstens das Risiko der Negativwirkungen des Rauchens, die Rauschwirkung wird dadurch allerdings keinesfalls verstärkt – Anm. d. Red.)

Obamas zweite umwälzende Erfindung war der Roof Shot. Dazu brauchte man ein Auto, in dem alle Fenster hochgekurbelt wurden und dann wurden die Joints angezündet. Zum Schluss, nachdem sie den Joint aufgeraucht hatten, wurde noch die Rauchwolke, die unter dem Autodach hängen geblieben war, gründlich recycled, damit ja nichts von dem teuren Stoff verloren ging.

Aus seinen Memoiren geht hervor, dass Obama beim Kiffen nichts anbrennen ließ. Bei den Kiffer-Cliquen war es üblich, dass der Joint die Runde macht. Der Präsident wartete allerdings nicht immer, bis er an der Reihe war, sondern stürzte sich häufig wie ein Rugby-Spieler mit dem Rugby-Kampfruf “Interception” in die Runde, und schnappte sich den Joint. “Er drängelte sich oft mit viel Ellenbogen in die Runde, dann rief er “ich hab ihn” und zog einen am Joint” – schreibt Maraniss.

Michael Bloomberg

Der Name des einstigen Bürgermeisters von New York wird eindeutig mit den Begriffen “Geschäft” und “Erfolg” assoziiert. Wenn also irgendein Idiot meinen sollte, dass aus einem Weed-Freak niemals eine erfolgreiche, allgemein anerkannte Persönlichkeit werden kann, dem empfehlen wir dringend, eingehend den Lebenslauf von Bloomberg zu studieren. Und ob er in seinen jungen Jahren tatsächlich Cannabis geraucht hat? Auf diese Frage lassen wir ihn lieber mit seinen eigenen Worten antworten: “Na klar! Und ich hab´s wahnsinnig genossen!”

 

Ted Turner

Ted ist eine echte Ausnahme unter den Milliardären – er gilt als echter Redneck, hat manchmal leichte Prol-Allüren und zieht sich noch nicht mal die Stiefel selbst an. Und trotzdem ist er der großen Kopf. Er “erfand” den 24 Stunden Nachrichten-Zyklus bei CNN. 1991 wählte ihn die Time zum “Man of the Year”. Ihm gehören der größte, in Privathand befindliche Landbesitz in den USA, mehrere Fernsehsender, und er ist Eigentümer des Baseball-Teams Atlanta Braves. Er hat also wirklich einiges zu bieten. Und er ist nicht der Typ, dem man das alles zugetraut hätte, vor allem zu dem Zeitpunkt nicht, als er neben der Uni in seinem Zimmer im Studentenwohnheim Weed züchtete. Allerdings leugnet er sein Hobby noch heute nicht. Gemeinsam mit Woody Harrelson ist er Sponsor No. 1 und Werbegesicht des Hanfmuseums in Kentucky. Außerdem ist er ein begeisterter Fan des allgemein bekannten Stoner-Zeichentrickfilms “Scooby-Doo”.

 

Montel Williams

Der amerikanische Talkshow Guru und Schauspieler, hat im Gegensatz zu den meisten Weed-Freaks das Gras nicht in seinen Teenie-Jahren sondern in einer späteren Phase seines Lebens für sich entdeckt. Leider hatte er einen guten Grund dafür. Nachdem man im Jahre 1999 Multiple Sklerose bei ihm diagnostiziert hatte, fand er kein Medikament, das die Symptome effektiv lindern konnte. Er experimentierte mit diversen Schmerzmitteln, aber keines konnte ihm wirklich helfen, sondern er litt lediglich unter den Nebenwirkungen. Schließlich versuchte er es mit medizinischem Marihuana, was ein absoluter Erfolg war. Innerhalb von wenigen Jahren wurde er zum Sprachrohr für die MS-Kranken und zum aktivsten Anhänger der Bewegung zur Einführung des medizinische Marihuanas. Noch bis zum Jahre 2008 moderierte er seine eigene Sendung trotz seiner Krankheit mit ungebrochenem Elan, bis der Kanal sie leider aus dem Programm strich. Seither arbeitet er immer noch und lässt keine Gelegenheit aus, sich für die MS-Kranken und das Programm zur Einführung von medizinischem Marihuana einzusetzen.

 

Stephen King

Diesen bekannten Schriftsteller brauchen wir hier wohl niemandem vorstellen. Und es ist auch gar nicht so erstaunlich, dass er in unserer Liste auftaucht, denn es ist allgemein bekannt, dass normalerweise Schauspieler, Musiker und Künstler die größten Kiffer der Welt sind. Das Verfassen von tausendseitigen Romanen ist allerdings ein anderes Genre und erfordert ein wenig mehr Kreativität als viele andere künstlerische Arbeiten. King legte in seinem Lebenswerk eine unendliche Schaffenskraft an den Tag, sein Erfolg ist nahezu einzigartig. Er ist Einzelautor von 50 Romanen und Novellen, die in Ausgaben von 500 Millionen Exemplaren verlegt wurden. Gleichzeitig ist er eins der wichtigsten Sprachrohre der Bewegung für die Legalisierung des Cannabis und kritisierte mehrmals bzw. machte sich öffentlich lustig über den Anti-Drogen-Krieg und die Gesetzgebung in diesem Bereich. Er erklärte einmal unter anderem: “Ich denke, Marihuana müsste nicht nur legal werden, sondern alle Konsumenten müssten auch die Möglichkeit bekommen, in einem kleinen Heimbetrieb die Pflanzen für ihren Eigenbedarf anzubauen.”

Arnold Schwarzenegger

Last but not least – der berühmteste Österreicher unter allen Amerikanern. Der kalifornische “Gouvernator” ist der Einzige auf unserer Liste, von dem wirklich Videoaufnahmen vorliegen, auf denen er kifft. Seit dem Dokumentarfilm “Pumping Iron” liebt er das Gras. Aber Moment mal, das war doch in den 70-er Jahren, nicht wahr? Seitdem haben sich die Zeiten ein wenig geändert. Na, aber Schwarzi hat nicht lange gefackelt, er wurde zum Gouverneur von Kalifornien gewählt und ging in die Geschichte ein: als Spitzenreiter im Kampf für den Umweltschutz, gegen die globale Erwärmung und für die Autonomie der Mitgliedsstaaten, und natürlich als Enfant terrible in der Diskussion um das medizinische Marihuana. Ihm ist es zu verdanken, dass auf dem gesamten Staatsgebiet Kaliforniens die Ärzte jedem beliebigen Patienten jederzeit per Rezept Marihuana verschreiben können und die Patienten absolut legal die besten Cannabis-Sorten der Welt kaufen können, die – nebenbei gesagt – auch noch eine Qualitätskontrolle (!) durchlaufen. Auch der Anbau zuhause ist völlig legal. Und es könnte wohl niemand Schwarzis Grundeinstallung zum Thema besser zusammenfassen als er selbst mit folgendem Zitat: “das ist keine Droge, das ist ein Blatt”.

Jack Pot

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